Finster liegt die Peißnitz an diesem trüben Dezember abend da, niemand ist zu dieser Zeit noch ausgerechnet auf der einsamen Nordspitze unterwegs. Niemand?
„Schau mal, die Englein haben die Bäume dekoriert. Wie fein die Netzen gesponnen, gespickt mit funkelnden Eiskristallen“ Elfriedes Flöten zerriss die Stille Nacht.
„Ach Elfriede, du hast gesagt, war das nur Kinderpunsch, den Du im Peißnitzhaus hattest?“
Ja, aber mit was drin.. …“ gickerte Heinos Freundin.
„Aber schau mal, die Engelchennetze“.
„Quatsch Engelchen. Teufelszwirn ist das. Mit dem Saft haben sich früher die Bettler absichtlich verstümmelt. Harmlos ist das Zeug nicht. Und die Bäume leiden darunter“. Weiter kam Heino mit seiner Erklärung nicht. Das Knattern des Kleeblatt-Rettungshubschraubers aus Sachsen war in seinem Anflug auf das Klinikum Kröllwitz immer lauter geworden, und als Heino seiner Freundin den Namen des großen Schlingels zuraunen wollte, verstand sie es nicht. Der Propellerteufel donnerte direkt über sie hinweg.
Elfriede hat also nicht erfahren, um welche Pflanze es hier geht. Aber Ihr kommt sicher schnell damit um die Ecke.
Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Knollige Nahrungsmittelergänzung“): Rote Bete (Beta vulgaris)
Gepriesen wird die mit der Zuckerrübe verwandt Pflanze wegen ihres hohenVitamin-B-, Kalium-,Eisen- und Folsäuregehaltes. Man mag sie oder hasst sie. Der oft ungeliebte erdig-muffige Geschmack wird durch Geosmin verursacht. Die gelben und weißen Sorten sind deutlich milder im Geschmack. Der Verbrauch von Roter Beete steigt kontinuierlich.
(Hans Ferenz)
6 comments on “Engelshaar am Baum oder Teufelsgarn?”
So einen Blödsinn schreibt der Mensch zusammen….ts, ts, ts!
Aber entschuldbar, A L L E S erzählt man ja als Frau nicht dem aktuellen Geliebten.
Ich finde
WILDEN HOPFEN
wirklich niedlich, habe den als junges Ding immer schon angestaunt, erst die Früchte, wie die Blättchen so schön dekorativ wachsen, wie bei …wie bei… ooor, ich komme nich droff, habe sogar mit Papierstückchen, Spitze nach unten, so überlappenderweise Schaumsttoff-Ostereier mit Stecknadeln befestigt. Haaach …is ooch ne Frucht..ne, ausländsche..
Un denn nach „das Engelshaar“, kleine Locken, und nachher so wuschlich und weich und grau aussehend.
Heino kennt bestimmt ooch ne ladeinsche Benamung, mir ejal. Bei mir isses wilder Hopfen, fertch.
Jezz hawwichs, Artischockentechnik hieß das Jefriemle. Neue Frage- Artischocken-ausländsch?? Mah Heinon frachen odder gugeln. Ich glowe, die wachsen hier bei uns- is je ooch eijentlich ejahl.
Nee, wilder Hopfen… gloob ich nicht. Wird man vielleicht wild von, wenn der ins Bier kommt ?
R i c h t i g e r Hopfen kommt ins Bier. Und der wird sogar im Saalekreis angebaut, an der L158 z. B. . Diese Straße benutzend, kommt man einige Minuten eher in den Harz als auf der Aotobahn. Gestern erst gefahren!
Nichts für schwache Nerven- der Anblick der Bäume im Harz ist erschütternd.
Aber das ist kein Hopfen, der da auf der Peißnitz wächst. Glaub ich nicht.
Ich tippe mal auf die „Gewöhnliche (gemeine) Waldrebe“.
Seit Jahren bekämpfe ich das Kraut in meinem Garten. Es hat eine unverwüstliche Natur und klettert in allen Sträuchern und Bäumen nach oben. Erst im Herbst, wenn alle anderen Laubgewächse ihre Blätter abgeworfen haben, kann ich diese Pflanze kurzhalten. Im neuen Jahr beglückt sie mich dann wieder mit neuen Trieben.
In der Heide, in der Nähe vom Habichtsfang, habe ich auch schon kleinere Bäume gesehen, die unter der Last der Waldrebe abgestorben sind.
Das dürfte eher passen, @Faulpelz. In dem Zeug haben wir als Kinder Tarzan gespielt, was allerdings auch nicht ganz ungefährlich war, wenn so eine Liane plötzlich doch mal reißt.