Der Raketenmann und das beste Essen der Welt

6. November 2017 | Bild der Woche | 5 Kommentare

Kim Jong Un ist den meisten Menschen weltweit bekannt als Lieblingsgegner von US-Präsident Donald Trump. Sicher haben die meisten unserer Leser auch schon von dem weit gediehenen Atomraketenprogramm gehört, das ja der weise Führer zur Sicherung des Friedens in seiner Region erdacht hat. Weniger wissen wir aber, dass Kim-Jong Un ein sehr persönliches Verhältnis zum Essen hat. Nein, das ist keine Anspielung auf seine Leibesfülle.

Mehrfach hat der geliebte Führer Fabriken errichten lassen, in denen das „beste Essen der Welt“, wie sich der große Führer auszudrücken pflegt, hergestellt wird, um damit die  kulinarisch interessierte Arbeiterschaft gesund zu erhalten und zu erfreuen.

Wir wollen aber wissen:

  • Welche Pflanze spielt bei dem besten Essen der Welt eine entscheidende Rolle?
  • Wie wird es zubereitet ?
  • .Und wie heißt es?

H.

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Gegrüßet seist Du, Jungfrau der Jungfrauen)

Agricola hat nach einigen Kreiselbewegungen zugestoßen und die richtige Pflanze gepickt:  Parthenocissus tricuspidata, die dreispitzige Jungefernrebe.
Sie gehört in die Ordnung Vitales, (Familie Vitaceae), also der Weinreben.

Ihre Heimat ist Japan, Südchina und Korea. 1867 wurde sie in die Niederlande gebracht, dort wurde sie zunächst als Ampelopsis tricuspidata beschrieben, und erfuhr alsbaldige Beliebtheit als Zierpflanze in Europa.

Unsere Pflanze kann etwas, was echte Weinreben nicht können: selbstständig an Mauern empor klimmen. Das macht sie ganz ähnlich wie der Efeu, mit dem sie erstaunlicherweise nicht verwandt ist. Als „wilder Wein“ findet man die Pflanze häufig an Hausfassaden, von den einen gefürchtet, weil er Putzfassaden beschädigen kann, aber geliebt wegen des dichten Grünen Blätterkleides, das sich im Herbst so schön rot verfärbt.  Wie der echte Wein bildet auch die Jungfernrebe kleine, beerenartige Früchte in kleinen Trauben, die dem Menschen ungenießbar sind, aber von Vögeln gerne gefressen werden.

Im Text war ja nicht nur nach dem Namen der Pflanze gefragt, sondern danach, wie oft auf den Namen  im Text angespielt wurde. Das war mehrfach:

„Efeu des Parthenon“ war eine Verballhornung der wissenschaftlichen Gattungsbezeichnung „Parthenocissus“, zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern „Parthenos“ (Jungfrau) und „Kissos“ (Efeu). Die Dreifaltigkeit spielte auf   tricuspidata an (dreispitzig), und dann war da noch die wirre Geschichte mit der leuchtenden Ampel: Ampelopsis war der Gattungsname, unter dem Parthenocissus zuerst bekannt wurde. Ampelos ist Griechisch und bedeutet Weinrebe, und „opsis“ der Schein, im Sinne von „sieht aus wie“.  Also Scheinwein.
H.

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