Da zieht sich alles zusammen: Gut für Likör, macht aber rauhe Zähne

14. Oktober 2019 | Bild der Woche | 4 Kommentare

In diesen letzten warmen Oktobertagen fahren viele  Hallenser bestimmt wieder in die Pilze. Wenn es dann aber bitterkalt wird, muss noch lange nicht mit der Sammelei in der Natur Schluss sein. Denn dann, dach den ersten Frösten, bereitet unsere Pflanze dieser Woche neue Sammelfreuden. Denn erst nach den ersten Frösten werden ihre Früchte sie halbwegs genießbar. Denn dann hat ein Enzym die Gerbstoffglykoside aufgespalten, die die Frucht sonst scheußlich bitter-sauer macht, so das schon ein kleiner Bissen davon zu einem unvergesslichen Erlebnis führt. Dann aber, nach den ersten Frösten, ernten wir die dunkelblauen, runden „Beeren “ (ja, sind das überhaupt welche?) , übergießen sie mit Rum oder Wodka, fügen viiiel Zucker hinzu, vergessen das Ganze, und wenn die Adventszeit naht, genießen wir den feurigen Likör….

Aber unsere Vorväter- und Mütter hatten noch ganz andere Verwendung für sie. Gekreuzt mit einer anderen verwandten Pflanze (Jotemes, bitte mal herhören) ergab sie ein bekanntes Obstgehölz, dessen Früchte im Spätsommer gerne Kuchen bedecken und Wespen anlocken.

Auch ihre dornigen, stachelbewehrten Zweige fanden Verwendung: und zwar bei der Salzgewinnung.

Unsere Fragen:

Wie heißt unsere Pflanze?
Welche Kulturobstsorten stammen von ihr ab ?
Und wo wurde sie in der Salzgewinnung verwendet?

 

(H.W.)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Jod der Wiesen und Felder“): Schafgarbe Achillea millefolium)

Und richtig erkannt hat sie unsere Userin „Elfriede“, die ihr schon in jungen Jahren beim Kräutersammeln begegnete.  Die Schafgarbe ist für ihre bemerkenswerten Wirkungen bekannt. Sie kann für viele verschiedene Krankheitsbilder verwendet werden. Bereits im antiken Griechenland wurde sie von Achilles zum Blutstillen eingesetzt, um sich und seine Soldaten vor den Trojanern zu schützen. Besonders häufig wird die Schafgarbe im Zusammenhang mit Darmkrankheiten eingesetzt.  Das wissen offenbar auch die Schafe, denen diese Pflanze gegen Würmer hilft. Neben ihrer beruhigenden Wirkung glänzt die Schafgarbe auch durch ihre positive Wirkung auf die Wundheilung. Das ätherische Öl der Schafgarbe, das aus den Blüten extrahiert wird, gilt als entzündungshemmend und wird bei Erkältungen oder Grippe häufig auf die Brust der erkrankten Person aufgetragen. Nicht zu vergessen ist die positive Wirkung auf Menstruationsstörungen und Fiebererscheinungen. Auch bei Akne und während der Schwangerschaft gilt die Schafgarbe als beliebtes Alternativheilmittel.

(H. Ferenz)

 

 

 

 

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