Auto-Erotik in der Blumenrabatte

2. März 2020 | Bild der Woche | 2 Kommentare

Unserer Pflanze, die wir diese Woche suchen, wird einiges nachgesagt. So soll ihr Name einem sagenhaften griechischen Jüngling entstammen, dem Sohn einer Nymphe, der unsterblich in sich selbst verliebt war, und  in Betrachtung seines Spiegelbildes in totale Verzückung geriet. Wahrscheinlich stammt der Name des Jünglings wiederum von dem griechischen Wort für „Betäubung“ oder „Betörung“ ab. Der Duft mancher Sorten dieser gerne verwendeten Gartenblume ist in der Tat betörend. Der entströmt jedem becherförmigen Gebilde im Zentrum der Blüte, das eigentlich nicht aus Blütenblättern gebildet ist, sondern während der Evolution aus zusammengewachsenen Staubblättern entstanden ist.  Die Gattung, zu der unsere gesuchte Art gehört, besteht aus über 50 Arten. Aber nur unsere Gesuchte ist die einzie Art der Gattung, die auch bei uns heimisch ist. Manchmal bildet sie in Wäldern zusammenhängende Bestände, besonders berühmt dafür ist der Staatswald Hohnbachtal an der Deutsch-Belgischen Grenze. Dort zieht sie im zeitigen Frühjahr massenweise Wandertouristen an. Mitnehmen ist streng verboten, die Pflanze ist in diesen Wildvorkommen streng geschützt. Nicht geschützt ist sie, wenn sie in unseren Vorgärten steht – der Handel bietet eine Unzahl verschiedener Zuchtsorten an.   Sie gilt als typische „Osterblume“, ud manchmal glaubt man, man würde ihr Klineln hören.  Der Klimawandel scheint ihre Blütezeit aber deutlich in Richtung Karneval vorverlegt zu haben. Eine Blüte, von der wir in unserem Beitragsbild allerdings nur einen Ausschnitt zeigen können, weil es sonst zu einfach wäre, fanden wir schon vorletzte Woche im Garten. So schön sie auch sein mag, so giftig ist sie allerdings auch. Nun kommt man gewöhnlich auch nicht auf die Idee, einen Blumenstrauß zu essen. Als Schnittblume sondert einen schleimigen Saft ins Vasenwasser ab. So wird auch das Blumenwasser giftig. Deshalb: wer Kinder oder Tiere im Hause hat, sollte aufpassen. Für die Giftwirkung ist unter anderem das Lycorin verantwortlich, das auch in einigen anderen Familienmitgliedern der Amaryllisgewächsen innerhalb der Ordnung der Spargelartigen  vorkommt.

OK, Ihr wisst schon Bescheid. Kommen wir also zu den Fragen:

Welche Pflanzenart suchen wir? (Bot. Name, deutscher Name)

Nach dem eingangs erwähnten Jüngling ist in der Psychiatrie  eine Persönlichkeitsstöruung benannt. Welche?

(HW)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche: (Schnittiger Fokus auf Wappenblume) :  Sumpf-Schwertlilie, Iris pseudacorus

  1. Eine Pflanze, viele namen, und so gab es gleich drei richtige Antworten. „Rati“ kam sofort mit dem Gattungsnamen um die Ecke: Schwertlilie. Korrekterweise wies Elfriede daraufhin auf den Sumpf hin,  und Nhu Deng fiel auch noch der Mädchenname ein, der der Gattung den lateinischen Namen verliehen hat: Iris.

 

(Hans Ferenz)

 In unserem Archiv finden Sie übrigens alle Pflanzen der Woche. Seit 2016:

Archiv: alle „Pflanzen der Woche“ von 2016-2020

 

 

 

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