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Zum Gedenken und als Mahnung: IG BAU ruft in Halle zu mehr Arbeitsschutz auf

Der Sturz von der Leiter, die abrutschende Kettensäge oder das Ausrutschen auf nassem Boden: Für viele Beschäftigte in Halle (Saale), die in der Bauwirtschaft, der Gebäudereinigung oder der Landwirtschaft tätig sind, gehören solche Gefahren zum Alltag. Zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) eindringlich vor den Risiken im Job – und fordert mehr Engagement für den Arbeitsschutz.

Gedenkminute am kommenden Montag

„Ob auf dem Bau, in der Produktionshalle oder am Schreibtisch: Am Montag um 12 Uhr sollte jeder für eine Minute innehalten – als Zeichen des Gedenkens an all jene, die durch ihre Arbeit krank geworden oder sogar ums Leben gekommen sind“, sagt Kerstin Fischer, Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Sie ruft Beschäftigte in Halle auf, sich an der internationalen Aktion zum „Workers’ Memorial Day“ zu beteiligen.

Arbeitsschutz darf kein Sparposten sein

Die Gewerkschaft nimmt insbesondere die Arbeitgeber in die Pflicht. „Jeder Unfall ist einer zu viel. Die Arbeitssicherheit ist keine lästige Pflicht, sondern ein Muss“, so Fischer. „Arbeitsschutz darf nicht vom Rotstift gestrichen werden – ganz im Gegenteil: Wer investiert, schützt nicht nur seine Beschäftigten, sondern auch die Zukunft des Betriebs.“ In ihrer Region habe sie immer wieder erlebt, dass bei der Sanierung von Altbauten etwa Asbest übersehen oder auf Schutzvorkehrungen bei gefährlichen Arbeiten verzichtet werde. Das dürfe nicht sein.

Für gleiche Rechte und gleiche Sicherheit

Das Motto des diesjährigen „Workers’ Memorial Day“ lautet: „Die Menschenwürde ist unantastbar – Für ein Recht auf Unversehrtheit bei der Arbeit für alle und überall auf der Welt“. Kerstin Fischer betont in diesem Zusammenhang: „Auf Baustellen, in Reinigungsfirmen oder auf Feldern arbeiten Menschen mit verschiedensten Hintergründen – aus unterschiedlichen Ländern, mit verschiedenen Religionen, Geschlechtern oder sozialen Bedingungen. Aber eines muss für alle gelten: der gleiche Schutz, die gleiche Fürsorge und dieselbe medizinische Versorgung im Ernstfall.“

Die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd appelliert an Politik und Wirtschaft gleichermaßen, den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu stärken – nicht nur am Gedenktag. Der 28. April soll ein Tag des Innehaltens und Erinnerns sein – aber auch ein Weckruf für mehr Sicherheit und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt.

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