(Quelle: MZ Halle). Der Riebeckplatz wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern – und das mit bundesweiter Strahlkraft. Der internationale Architekturwettbewerb für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation ist entschieden. Den Zuschlag erhielt ein zeltartiger Entwurf des Berliner Architektenduos Christoph Richter und Jan Musikowski. Das spektakuläre Gebäude soll bis 2030 am Riebeckplatz entstehen und die Stadt architektonisch wie gesellschaftlich prägen.
Mit seiner Höhe von rund 60 Metern – so hoch wie ein Hochhaus in Halle-Neustadt – soll der Bau nicht nur optisch ein Ausrufezeichen setzen. Die Jury lobte insbesondere die elegante, organisch geschwungene Vorhangfassade, die an ein weich fallendes Frauenkleid erinnert. Fachleute sprechen bereits vom „Marilyn-Monroe-Effekt“ – eine Anspielung auf die ikonische Filmszene, in der sich der Rock der Schauspielerin im Luftzug eines U-Bahn-Schachts hebt. In Halle allerdings bleibt das Kleid in Form, die Wellenstruktur zieht sich wie eine fließende Bewegung um das gesamte Gebäude. Gerade Flächen? Fehlanzeige.
„Dieses Haus wird sich nicht nur im Stadtbild, sondern auch im Bewusstsein verankern“, so ein Mitglied der Wettbewerbsjury. Von 126 eingereichten Arbeiten schafften es 24 in die Endrunde – darunter auch internationale Büros. Der Siegerentwurf überzeugte am Ende mit seiner starken Symbolik und dem mutigen Bruch mit Konventionen. Der Bau wird zum Zentrum für Diskussion, Forschung und Austausch rund um gesellschaftliche Umbrüche – national wie europäisch.
Mindestens 200 Millionen Euro investiert der Bund in den Neubau. Er wird nicht nur finanziert, sondern auch betrieben und unterhalten. Im Inneren sollen neben Ausstellungsflächen und Veranstaltungsräumen auch Co-Working-Spaces, Forschungsbereiche und ein Café Platz finden.
Parallel zum Neubau wird auch der Riebeckplatz umgestaltet. Der große Verkehrsknotenpunkt soll seine Funktion als Kreisel zwar behalten, jedoch grüner und fußgängerfreundlicher werden. Neue Wegebeziehungen, mehr Aufenthaltsqualität und eine bessere Anbindung an die Innenstadt stehen dabei im Fokus.