Magdeburg. Mit eindringlichen Worten hat Olaf Meister, wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, am Dienstag im Landtag für einen grundlegenden wirtschaftspolitischen Wandel in Sachsen-Anhalt geworben. Statt am Bestehenden festzuhalten, müsse das Land mutig den Weg in eine klimaneutrale und innovationsgetriebene Zukunft beschreiten.
„Wir erleben eine historische Transformation unserer Wirtschaft“, sagte Meister in seiner Rede. „Die großen Aufgaben unserer Zeit liegen nicht in der Verwaltung des Status quo, sondern in der aktiven Gestaltung.“ Der wirtschaftliche Wandel sei kein Schreckgespenst, sondern eine große Chance – wenn er jetzt mit Entschlossenheit angegangen werde.
Die grüne Bundestagsfraktion habe mit Reformvorschlägen wie der Aufweichung der Schuldenbremse, der Einführung eines Transformationsstrompreises sowie neuen Klimaschutzverträgen bereits wichtige Impulse auf Bundesebene gesetzt. Nun müsse auch Sachsen-Anhalt folgen, forderte Meister – mit einer eigenen Innovationsstrategie und konkreten Schritten zur Umsetzung.
Besonders dringlich sei der Strukturwandel in der Automobilzulieferindustrie. Meister sprach von einem „disruptiven Wandel“, der die Branche grundlegend verändere: „Was wir brauchen, ist ein Sofortmaßnahmenplan für die Transformation von Verbrenner-Zulieferern zur Elektromobilität.“ Es reiche nicht, diesen Prozess passiv zu begleiten – das Land müsse steuernd eingreifen und gezielt unterstützen.
Neben Investitionen in erneuerbare Energien, die Wasserstoffwirtschaft und Kreislaufökonomie sei auch der Mittelstand zu stärken. Fachkräftemangel, Bürokratie und ungelöste Nachfolgeregelungen gefährdeten vielerorts die wirtschaftliche Substanz. Nur durch gezielte Förderung lasse sich dieser Entwicklung entgegenwirken.
Nicht zuletzt forderte Meister eine deutliche Stärkung von Wissenschaft, Forschung und Bildung. Start-ups müssten bessere Bedingungen vorfinden, ausländische Berufsabschlüsse leichter anerkannt werden. Ein Klima der Offenheit und des Fortschritts sei Grundvoraussetzung, um Sachsen-Anhalt zukunftsfest zu machen.
„Sachsen-Anhalt kann Modellregion für erfolgreichen Strukturwandel werden“, schloss Meister. „Aber dafür braucht es mehr als wohlklingende Überschriften. Es braucht Mut, langfristige Strategien – und konkrete Investitionen in die Zukunft.“