Magdeburg, Februar 2025 – Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt hat im Februar eine leichte Entspannung erfahren, jedoch bleibt die Entwicklung hinter den Erwartungen zurück. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,2 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Insgesamt waren 91.200 Menschen arbeitslos gemeldet, 600 weniger als im Januar.
Laut Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, entspricht die Entwicklung dem saisonalen Verlauf, jedoch mit einer geringeren Abnahme der Arbeitslosigkeit als in früheren Jahren. „Der Bestand an offenen Stellen wächst nur geringfügig. Unternehmen suchen vor allem qualifizierte Arbeitskräfte, doch viele Arbeitslose entsprechen nicht den Anforderungen“, so Behrens. Die Arbeitsagenturen setzen verstärkt auf Qualifizierungsmaßnahmen.
Mehr Langzeitarbeitslose, weniger sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
Besorgniserregend ist der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit: Rund 33.800 Menschen waren länger als ein Jahr ohne Job, 1.100 mehr als im Vorjahr. Damit liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen bei 37 Prozent.
Gleichzeitig sank die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter. Im Dezember 2024 waren in Sachsen-Anhalt 796.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 5.200 weniger als im Vorjahresmonat. Besonders betroffen sind das verarbeitende Gewerbe, die Arbeitnehmerüberlassung und das Baugewerbe, während in den Bereichen IT, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Verkehr und Logistik ein Zuwachs verzeichnet wurde.
Mehr neue Stellen, aber Fachkräftemangel bleibt Herausforderung
Im Februar meldeten Arbeitgeber 3.600 neue Stellen, 1.200 mehr als im Januar, jedoch 200 weniger als im Vorjahr. Besonders stark vertreten waren der Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen inkl. Zeitarbeit (21,8 Prozent), das verarbeitende Gewerbe (13,6 Prozent) und wissenschaftlich-technische Dienstleistungen (11 Prozent).
Trotz dieser Zunahme bleibt der Fachkräftemangel ein Problem. „Viele Arbeitslose erfüllen nicht die Anforderungen der Unternehmen“, erklärte Behrens. Deshalb setzen die Arbeitsagenturen verstärkt auf Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme.
Kurzarbeit rückläufig
Die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen sank im Februar deutlich: 41 Anzeigen für 700 Beschäftigte wurden registriert, während es im Januar noch 99 Anzeigen für 1.600 Beschäftigte waren. Besonders betroffen war die Metallindustrie mit 7 Anzeigen für 92 Beschäftigte. Im November 2024 befanden sich 2.562 Beschäftigte in 113 Betrieben in Kurzarbeit, was 0,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht.
Unterbeschäftigung leicht gestiegen
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Teilnehmer an Maßnahmen umfasst, lag im Februar bei 115.200. Das waren 500 mehr als im Januar, jedoch 1.100 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote sank leicht auf 10,2 Prozent.
Weniger Grundsicherungsempfänger
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung ging weiter zurück. Die Jobcenter betreuten im Februar 123.500 Personen, 5.100 weniger als im Vorjahr. Unter ihnen waren 14.000 Ukrainer, etwa 50 weniger als im Vorjahr.
Ausblick: Hoffnung auf Frühjahrsbelebung
Trotz der verhaltenen Entwicklung hofft Behrens auf eine Verbesserung in den kommenden Monaten: „Ich gehe davon aus, dass die Frühjahrsbelebung bald einsetzen wird.“ Die Arbeitsagenturen setzen weiter auf Qualifizierungsmaßnahmen, um Arbeitslosen neue Perspektiven zu ermöglichen.
One comment on “Wirtschaftliche Eintrübung in Sachsen-Anhalt: Arbeitsmarkt zeigt wenig Bewegung”
Siehe Artikel: Mehr Umsatz, weniger Personal – kann es da einen Zusammenhang geben ? Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Gemeckert wird über eine Regierung, gehandelt wird nach Profitinteressen. Durchkapitalisierung der Gesellschaft eben.