Eine Wortmeldung von Mitgliedern der Bürgerbewegung (Eingegangen am 6. August 2024, ungekürzte Wiedergabe)
Mitglieder des BSW behaupten immer wieder, in Kiew würden Faschisten herrschen. Wie soll das gehen, wenn sowohl Präsident als auch Ministerpräsident Juden sind? Was das BSW offenbar nicht sieht: im Kreml herrscht ein Autokrat, der sich wie ein Faschist benimmt. Er verbietet Opposition und lässt prominente Oppositionelle umbringen. Ähnlich wie die Nationalsozialisten 1933 in Deutschland verbietet er unabhängige Zeitungen, wie beispielsweise die Nowaja Gazeta. Auch werden unabhängige Fernseh- und Rundfunksender verboten. Warum spricht das BSW die Abschaffung der Medienfreiheit in Russland nicht an?
Wie haben wir in der DDR um Pressefreiheit gerungen! In den achtziger Jahren halfen wir uns schließlich selbst, indem wir eigene Periodika im Samisdat (das Wort stammt aus dem Russischen und bedeutet Selbstverlag) herausbrachten. Dieser Druck auf eigenen Maschinen war nicht ungefährlich, denn auf diese illegalen Vervielfältigungen und Verbreitungen standen Gefängnisstrafen, ähnlich wie im heutigen Russland. Das BSW dagegen darf ungestraft Lügen über eine angeblich faschistische Ukraine verbreiten.
Oder auch die Lüge, dass angeblich französische Soldaten in der Ukraine operieren würden. Es begann mit einem Post des russischen Staatssenders Sputnik auf X. Am 13. April, um 9:43 Uhr behauptete das Nachrichtenportal, die ersten Einheiten der französischen Fremdenlegion seien in der Region Donezk eingetroffen. Sputnik ist wegen der „Verbreitung von Lügen“ in der EU gesperrt. Das BSW nahm die Lüge über die französische Truppe in der Ukraine dankbar auf, obwohl der französische Präsident heftig dementierte.
Noch ein weiteres Beispiel, wie sich Sarah Wagenknecht von der Wahrheit entfernt: im öffentlich-rechtlichen Fernsehen behauptete sie noch Mitte 2023 unwidersprochen, alle Militärexperten würden eine Niederlage der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen das übermächtige Russland prognostizieren. Tatsächlich waren das aber längst nicht alle Experten. Die meisten Fachleute auf diesem Gebiet, die sich öffentlich äußerten (z.B. Gustav Gressel, Carlos Masala, Oberst Markus Reisner und der Militärökonom Marcus Keupp), teilten diese Prognose nicht.
Nach dem russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew verbreitete Sahra Wagenknecht im Talkformat von Maybrit Illner neue Desinformationen aus dem Kreml. Es kann sein, dass die Ukrainer lügen, meinte die BSW-Politikerin. Lügen und Desinformation eine uns aus der DDRwohlbekannte Praxis.
Kann es sein, dass die Parteigründerin lügt? Ja, es kann nicht nur sein, es ist offensichtlich so. Demokratische Parteien wir denken hier insbesondere an die CDU – sollten sich genau überlegen, ob sie nach den Landtagswahlen mit derartigen Lügnerinnen und Lügnern koalieren oder sich von ihnen tolerieren lassen. Sie sollten sich auch viel klarer als bisher vom BSW
wegen seiner Vorstellungen eines nationalen Sozialismus distanzieren.
Mit dem BSW ist aus unserer Sicht lediglich eine weitere Partei in das dubiose Spektrum deutscher pro-russischer Parteien von AfD bis MLPD eingetreten, das sich nicht von deren anti-ukrainischer Propaganda unterscheidet.
4. August 2024
Andreas Bertram, Pfarrer, Berlin
Marianne Birthler, ehem. Bundesbeauftragte, Berlin
Martin Böttger, Physiker, Zwickau
Christian Dietrich, Theologe, ehem. Landesbeauftragter, Erfurt
Edgar Dusdal, Bürgerrechtler, Berlin
Rainer Eckert, Historiker, Berlin
Katrin Eigenfeld, Bürgerrechtlerin, Putbus
Siegmar Faust, Autor
Hans-Friedrich Fischer, Pfarrer, Vilnius / Litauen
Andreas Funke-Reuter, Theologe, Erfurt
Joachim Goertz, Theologe, Berlin
Christoph Haaß, Sozialarbeiter, Neumünster
Christian Halbrock, Historiker, Boitzenburger Land
Kerstin Halbrock, Bürgerrechtlerin, Boitzenburger Land
Hansjörg Hartzsch, Bürgerrechtler, Zwickau
Susanne Hartzsch-Trauer, Bürgerrechtlerin, Zwickau
Michael Heinisch-Kirch, Sozialdiakon, Berlin
Gerold Hildebrand, ehem. Umweltbibliothek, Berlin
Almut Ilsen, Autorin und Fotografin, Berlin
Christine Jähnig, Leipzig
Gunter Jähnig, Leipzig
Martin Jankowski, Schriftsteller, Berlin
Günter Johannsen, Diakon und Bürgerrechtler, München
Gisela Kallenbach, ehem. MdEP, Leipzig
Erwin Killat, Bürgerrechtler, Zwickau
Michael Kleim, Theologe, Leipzig
Gerd Klenk, Bürgerrechtler, Leipzig-Gohlis
Oliver Kloss, Politikwissenschaftler, Leipzig
Brunhild Köhler, Physikerin, Halle
Ines-Maria Köllner, Bürgerrechtlerin, Leipzig
Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat a.D., Berlin
Margitta Kupler, Supervisorin, Berlin/Demmin
Uwe Lehmann, Bürgerrechtler, Berlin
Dietrich Lembke, Unternehmer, Zeitzeuge
Monika Lembke, Autorin, Zeitzeugin
Doris Liebermann, Autorin, Berlin
Gerburg Ludwig, Archäologin, Wentorf bei Hamburg
Markus Meckel, ehem. Außenminister, Berlin
Johannes Meusel, Bürgerrechtler, Dresden
Christa Mihm, Künstlerin, Leipzig
Rainer Müller, Bürgerrechtler, Leipzig
Bernd Oehler, Bürgerrechtler, Pfarrer, Meißen
Thomas Pilz, Bürgerrechtler, Mittelherwigsdorf
Liane Plotzitzka, Frauen für den Frieden, Leipzig
Ulrike Poppe, ehem. Landesbeauftragte, Berlin
Eva Quistorp, ehem. MdEP, Berlin
Utz Rachowski, Schriftsteller, Reichenbach/V.
Lothar Rochau, Bürgerrechtler, Halle
Mario Schatta, Tischler, Berlin
Siegbert Schefke, Bürgerrechtler, Berlin/Leipzig
Eberhard Seidel, Arzt, Berlin
Jutta Seidel, Zahnärztin, Berlin
Barbara Sengewald, Bürgerrechtlerin, Erfurt
Matthias Sengewald, Diakon, Erfurt
Wolfram Tschiche, Philosoph, Klinke
Esther-Marie Ullmann-Goertz, Theologin, Berlin
Nikolaus Voss, Staatssekretär a.D., Beckendorf
Reinhard Weißhuhn, Bürgerrechtler, Berlin
15 comments on “Vorwurf: Bündnis Sarah Wagenknecht betreibt Moskauer Lügenpropaganda”
Kann man unterschreiben.
Jawoll, wenn man es schafft Russische Propagandawerkzeuge wie RT Deutsch in Deutschland zu verbieten warum schafft man es nicht das russsiche Propagandawerkzeug Namens BSW zu verbieten, Frau Wagenknecht ist schlicht Putins Sprachrohr in Deutschland, dicht gefolgt von Putins Leibeigenen Herrn Gerhard Schröder.
So ist es. Nur die AfD hast Du vergessen zu erwähnen. In dem Punkt unterscheiden die sich nicht von der BSW.
BSW, AfD, die Linke oder große Teile der SPD:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/spd-historiker-jan-c-behrends-kritisiert-parteifuehrung-in-debatte-ueber-us-raketen-a-97e6569e-117c-469e-b1e8-32928daf3ad7
Ob nun Höcke oder Ramelow in Thüringen regieren ist da ziemlich Wurst.
Danke für die detaillierte Darstellung. Fazit: Die BSW verfolgt sozial(istische) und national(istische) Ziele – kennen wir das nicht irgendwoher ?
@Siegfried von der Heide: ich weiß nicht, woher Du das kennst. Ich kenne es von der Ost-CDU: „Es muss wieder gelingen, das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen.“
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sachsen-anhalt-cdu-politiker-schliessen-koalition-mit-afd-nicht-aus-a-1273354.html
Nixi: Nicht Ramelow mit dem BSW verwechseln. Denn sonst droht in thüringen ein Machtwechsel, der Dir kaum schmecken dürfte: eine AfD/BSW-Koalition.
Ist es für Hallenser wichtig, wer in Erfurt Ministerpräsident ist? Das entscheiden die Thüringer ganz alleine, der Rest der Republik kann das zur Kenntnis nehmen.
Mache ich nicht, er bestätigt, dass hinter der Fassade das typische Klientel der SED 2.0 sitzt. Da ist es völlig egal ob BSW, die Linke oder die AfD regiert. Um keine Person aus diesen Parteien würde ich (politisch) trauern.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_100461976/ukraine-krieg-bodo-ramelow-fordert-pakt-mit-russland-fuer-frieden-in-europa.html
Hat die 5 Kolonne Russlands auch schon gefordert, Russland müsste die Realitäten anerkennen und den westen Russlands an die Ukraine abtreten um Frieden zu erreichen?
Angeblich geht es Putins Fans ja nur um Frieden.
B2b schrieb: “ Ist es für Hallenser wichtig, wer in Erfurt Ministerpräsident ist? Das entscheiden die Thüringer ganz alleine,“
Für einen Saalkreisler, der hier in Halle eigentlich nichts zu sagen hat, führst Du aber ein geschmeidiges Mundwerk.
Hier wird doch nicht etwa jemand wegen seiner Herkunft oder seines Wohnsitzes diskriminiert?
Doch.
Wenn er uns abspricht, eine Meinung über Thüringen zu haben, dann hat er auch keine Meinung über Halle zu haben.
Nein. Er hat lediglich gefragt, ob es für Hallenser wichtig ist. Du hättest antworten können. Stattdessen hast Du gepöbelt und diskriminiert.
Dann antworte du ihm doch vernünftig.