Kiel/Berlin – Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, fordert eine Altersgrenze für soziale Medien: Kinder und Jugendliche sollen Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. erst ab 16 Jahren nutzen dürfen. Unterstützt wird er dabei von Bundesfamilienministerin Karin Prien. Beide Politiker betonen, dass dieser Vorstoß nicht ohne eine breite gesellschaftliche Debatte umsetzbar sei – vor allem unter Einbeziehung junger Menschen selbst.
Psychotherapeutin Dr. Inés Brock-Harder warnt vor ernsthaften psychischen Folgen durch übermäßigen Medienkonsum, insbesondere bei labilen Jugendlichen. Probleme wie Schlafstörungen, Angstzustände und sozialer Rückzug würden zunehmend beobachtet. Auch Cybermobbing und der Zwang zur Selbstdarstellung seien bedenkliche Nebenwirkungen.
Experten fordern neben einem möglichen Smartphone-Verbot während der Schulzeit auch eine bessere Aufklärung über Medienkompetenz. Gleichzeitig müsse jedoch anerkannt werden, dass soziale Netzwerke für junge Menschen zentrale Funktionen der Identitätsbildung, Anerkennung und Teilhabe erfüllen. Stephan Osten vom Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie plädiert daher für einen intensiven Dialog mit Jugendlichen statt pauschaler Verbote.
2 comments on “Verbot von Social Media für Jugendliche unter 16? – Ruf nach gesellschaftlichem Konsens”
Etwas zu spät für Verbote. Übermäßiger Medienkonsum wurde schon für mehrere Generationen vorher als schädlich angesehen und erkannt. Radio, Fernsehen, früher auch Bücher (Goethes Werther z.B.) – also nichts Neues. Aber immer wieder eine Spielwiese für die „besorgten Warnenden“.
Richtig ist schon das die „sozialen Medien“ diesen Namen nicht verdienen; aber hätten Erwachsene einen kompetenten Umgang damit könnten sich die Kinder und Jugendlichen diesen ja einfach abgucken – Lernen am Vorbild ist noch immer eine starke Kraft.
Also fangen wir nicht bei den Symptomträgern an sondern bei den Verursachern, den Erwachsenen, den Eltern, den grösseren Geschwistern. Solange wie der Konsum dieser „sozialen Medien“ als angeblich unausweichlich und gesellschaftlich wichtig gilt; wird sich da wohl wenig ändern.
Vielleicht auf der ökologischen Ebene: 12.000 Liter Wasser und 37 Kilo Erze werden verbraucht um ein Smartphone herzustellen. Bei einer Nutzungsdauer von zwei Jahren pro Smartphone macht das eine Menge Dreck im Laufe eines Lebens.
Den Eltern traut man die Erziehung ihrer Kinder nicht mehr zu, bitte alle ab 3 an der Pforte der Parlamente abgeben. So kann die Obrigkeit sicherstellen, dass die Jugend nur die eigene Propaganda liest.