Dirk Hanschel wird die Gastprofessur nutzen, um Kooperationen in den Bereichen Umwelt- und Klimarecht sowie der Rechtsethnologie anzubahnen. „Diese Möglichkeit für den intensiven Austausch ist für mich eine große Ehre. Die University of Connecticut gehört zu den besten staatlichen Hochschulen der USA.“, so Hanschel. Er beschäftigt sich in seiner Forschung unter anderem mit der Frage, ob man die Natur gesetzlich lediglich schützen soll oder ob man sie mit eigenen Rechten ausstattet und sie damit zu einem Rechtssubjekt macht. In der Verfassung Ecuadors zum Beispiel werden der Natur selbst Rechte eingeräumt. Der Forscher geht diesem Thema aus zwei Perspektiven nach: Zum einen arbeitet er klassisch zu Fragen des Klima- und Umweltrechts. Andererseits untersucht er die Schnittstelle von Umweltschutz und Menschenrechten. Hierfür wurde Hanschel 2019 von der Max-Planck-Gesellschaft zum Max-Planck-Fellow berufen. Im Rahmen der Förderung arbeitet der Jurist zusammen mit Forschenden des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung in Halle zum Beispiel an der Frage, ob es ein Menschenrecht auf eine gesunde Umwelt gibt.
Dirk Hanschel, Jahrgang 1969, hat in Marburg, London und Heidelberg Rechtswissenschaft studiert und in Mannheim sowie in Adelaide (Australien) seinen Master of Comparative Law abgelegt. Sein zweites Juristisches Staatsexamen erwarb er in Rheinland-Pfalz. An der Universität Mannheim wurde er mit einer Arbeit zu „Verhandlungslösungen im Umweltvölkerrecht“ promoviert. In seiner Habilitation, ebenfalls in Mannheim, untersuchte Hanschel 2010, wie der deutsche Bundesstaat im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und der Schweiz seine Konflikte löst. Im Anschluss war der Jurist als Lehrstuhlvertreter an den Universitäten Trier, Münster, Göttingen, Würzburg und Hannover tätig. Von 2013 bis 2015 lehrte er als Reader an der Universität im schottischen Aberdeen. Seit 2015 hat Hanschel den Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Öffentliches Recht an der MLU inne.