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Überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit in Halle – kaum Frühjahrsbelebung

Im März 2025 verzeichnet der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt eine eher schwache Frühjahrsbelebung. Während die Arbeitslosenzahl im Land insgesamt leicht sinkt, bleiben die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in Bezug auf Fachkräfte, weiterhin deutlich spürbar. Die Arbeitslosenquote für Sachsen-Anhalt liegt bei 8,1 %, was einen leichten Anstieg um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Daten für Halle:

Besonders im Bereich der Stadt Halle (Saale) zeigen sich die strukturellen Probleme noch deutlicher. Die Arbeitslosenquote in Halle beträgt 10,1 %, was im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang von 0,6 Prozentpunkten darstellt. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt eine Verbesserung der Situation, da die Quote immer noch im oberen Bereich liegt, insbesondere im Vergleich zu anderen Städten in Sachsen-Anhalt.

Im März 2025 gab es in Halle 12.433 Arbeitslose. Diese Zahl ist im Vergleich zum Februar leicht gestiegen – um 50 Personen. Auch im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Anstieg um 1.000 Arbeitslose. Diese Entwicklung ist ein Indiz dafür, dass die Frühjahrsbelebung in Halle schwächer ausfiel als in anderen Regionen Sachsen-Anhalts. Die saisonal bedingte Arbeitsaufnahme im Frühling war weniger ausgeprägt, was teilweise mit der anhaltend angespannten Wirtschaftslage und dem anhaltend hohen Fachkräftebedarf zusammenhängt.

Stellenangebote und Arbeitsmarktdynamik:

Trotz der steigenden Arbeitslosenzahlen in Halle gab es einen Anstieg bei den Neueinstellungen. Rund 5.000 Arbeitslose konnten eine neue Beschäftigung finden, was einen Anstieg von 900 im Vergleich zum Vormonat darstellt. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Anstieg von rund 100 Personen. Es wird jedoch deutlich, dass der Arbeitsmarkt in Halle eher langsam auf die Frühjahrsbelebung reagiert.

Ein weiteres zentrales Thema in Halle ist die Zahl der neuen Stellenmeldungen. Die Arbeitgeber meldeten nur 3.300 neue Stellen, was 200 weniger ist als im Februar und auch im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang darstellt. Diese Entwicklung spiegelt die allgemeine Zurückhaltung der Unternehmen wider, neue Stellen zu schaffen, was auf die wirtschaftliche Unsicherheit und den demografischen Wandel zurückzuführen sein könnte.

Langzeitarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel:

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Halle ist ebenfalls ein kritischer Punkt. Etwa 33,7 % der Arbeitslosen in Halle gelten als langzeitarbeitslos, was bedeutet, dass sie mehr als ein Jahr arbeitslos sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil leicht zurückgegangen, um 0,6 Prozentpunkte, was jedoch keine signifikante Verbesserung darstellt. Langzeitarbeitslosigkeit bleibt eine der größten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, da sie sowohl die betroffenen Menschen als auch die Wirtschaft belastet.

Ein weiteres wichtiges Thema im Arbeitsmarktbericht ist der Fachkräftemangel. Die Arbeitgeber in Halle sind nach wie vor auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, insbesondere in Bereichen wie den technischen und wissenschaftlichen Berufen. Dies zeigt sich in der Zahl der offenen Stellen, die bei fast 19.000 liegt. Trotz des großen Bedarfs an Fachkräften steigt die sogenannte Vakanzzeit – also die Dauer, die es dauert, eine vakante Stelle zu besetzen – weiterhin. Im März 2025 liegt diese durchschnittlich bei 186 Tagen, was 20 Tage mehr ist als noch vor einem Jahr.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Der Arbeitsmarkt in Halle (Saale) bleibt von mehreren Herausforderungen geprägt: Die Arbeitslosenzahl bleibt relativ hoch, die Frühjahrsbelebung war schwächer als erwartet, und die Zahl der neuen Stellenmeldungen ist rückläufig. Obwohl es einen Anstieg bei den Neueinstellungen gab, bleibt der Fachkräftemangel ein großes Problem, das die dynamische Entwicklung des Arbeitsmarkts bremst. Langzeitarbeitslosigkeit bleibt zudem ein zentrales Thema. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen weiterhin gezielt Maßnahmen ergreifen, um Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen und den Fachkräftemangel zu adressieren.

4 comments on “Überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit in Halle – kaum Frühjahrsbelebung”

  1. Hurra! Halle ist nicht letzter, das Mansfelder Land ist noch schlechter dran.
    Remigration in den Saale-Kreis!

  2. Man sollte einmal genauer hinsehen, was die Ursachen sind. Das Problem fängt mit der familiär-sozial vererbten Bildungsschwäche und der hohen Schulabbrecherquote in Sachsen-Anhalt an. Der gleichzeitige Fachkräftemangel spricht ja Bände.

  3. Meine Rede, das Bildungsniveau im Saalekreis ist deutlich höher. Man nennt das Phänomen Verblödung der Städter.

  4. Allerdings macht ein Umzug in die Provinz aus einem Bundeswehrfachschulabsolventen noch keinen Einstein.

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