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„Traumatisierung durch politisierte Medizin“ – Medizinhistoriker Prof. Steger stellt sein Buch vor

Auszug Buchcover. Foto: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Auszug Buchcover. Foto: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Auszug Buchcover. Foto: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

In der DDR kam es zu Zwangseinweisungen von Mädchen und Frauen ab dem zwölften Lebensjahr in geschlossene Venerologische Stationen. Die dortige medizinische Behandlungen und der Aufenthalt in den Stationen führten zu schweren Traumatisierungen der Zwangseingewiesenen. Allein der Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit oder eine Denunziation reichten aus, um von der Polizei oder der Heimleitung auf eine solche Station gebracht zu werden.

Professor Dr. Florian Steger, Direktor des halleschen Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, und sein Team haben die wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema im Buch „Traumatisierung durch politisierte Medizin – Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR“ veröffentlicht.

Er stellt das Buch am Dienstag, 24. Mai 2016, um 18 Uhr in Halle vor. Ort: Stadtmuseum Halle – Christian-Wolff-Haus, Große Märkerstr. 10.

Die Moderation übernimmt Dr. Birgit Neumann-Becker, Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt. Der Eintritt ist frei.

Am Beispiel von Berlin, Berlin-Buch, Dresden, Halle (Saale) und Leipzig werden die Entstehung der Stationen in der Sowjetischen Besatzungszone, der Alltag auf den geschlossenen Venerologischen Stationen sowie die traumatischen Folgen der Zwangseinweisungen beschrieben. Für diese Rekonstruktion führten die Autoren neben umfangreichen Archivrecherchen Interviews mit ehemaligen Zwangseingewiesenen sowie mit Ärzten, Krankenschwestern und Mitarbeitern der geschlossenen Venerologischen Stationen durch.

Universitätsklinikum Halle (Saale)

25 comments on “„Traumatisierung durch politisierte Medizin“ – Medizinhistoriker Prof. Steger stellt sein Buch vor”

  1. Wird auch über das Trauma der Infizierten berichtet, die nebenbei noch mit dem Lohnausfall klar kommen mussten? Auch die Opfer sollten zu Wort kommen.

  2. Die „Opfer“ sind für Dich die Freier minderjähriger Prostituierter, die sich mit Geschlechtskrankheiten angesteckt haben sollen?
    Tickst Du noch sauber?

  3. Unbestätigt ist, dass er an einem neuen Buch arbeitet. Arbeitstitel: „Das Trauma lediger Mütter in der Bundesrepublik“

  4. Freier minderjähriger Prostituierter – wo nimmt hei-wu das nun wieder her?

  5. Christiane F. vom Bahnhof Halle, sie hat gegen die „Aufklärung der DDR“ erfolgreich Widerstand geleistet.
    Ihre Gruppe legte regelmäßig die Arbeit nieder, und das in der DDR!
    Wer seinen Auflagen seitens der Gesundheitsbehörden nicht nachkam, wurde durch die Polizei tarsächlich einer Behandlung zugeführt!
    Deshalb engagiert sich auch die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt.
    Heute darf man, wenn man Geschlechtskrankheiten an seine „Freunde“ weitergibt, in der Blöd seine Schuld bekennen…

  6. mancher der hier stehenden missverständlichen kommentare wäre vielleicht überflüssig, wenn eindeutiger klar wäre, wer wann und unter welchen Umständen dort (zwangsweise?) eingeliefert worden sind. Alle Frauen mit HWG (häufig wechselnden Geschlechtsverkehr), wer tat dies bestimmen?
    Alle Frauen mit medizin. indizierten Geschlechtskrankheiten? Alle Minderjährigen mit…?
    @Heiwu: das Problem mit Prostitution war in der sozial behüteten DDR ein anderes als in der BRD, wiewohl so manche(r) auch nach der Westmark schielten.

  7. @fractus, kannst du mir bitte den Kernunterschied zwischen Prostitution im Westen und Osten erläutern? Ich komme auf Anhieb nicht so ganz mit.

  8. Geschlechtskranke Person beider Geschlechter mussten angegeben, mit wem ungeschützter GV durchgeführthaben, dann wurden die angegebenen Personen aufgefordert sich zu einer Untersuchung in der T-Burg einzufinden.
    Die zwangsweisen Zuführungen erfolgten auf Ersuchen des Rates der Stadt und des Rates des Kreises bei Personen, die der schriftlichen Aufforderung sich in der T-Burg vorzustellen nicht nachgekommen sind.
    Das sagt auch viel über die Personen aus, die zwangsweise zugeführt worden!

  9. Was sagt das denn, außer „Ich lasse mich nicht diffamieren.“?

  10. Das sagt darüber hinaus, dass die DDR kein Rechtsstaat war. Die von @redhall erwähnten Räte waren m.W. nicht im Rechts-/Justizwesen eingebettet.
    Wie konnte man deren in die Rechte des Einzelnen massiv eingreifende Beschlüsse anfechten und diese auf Zulässigkeit und Begründetheit überprüfen lassen? Also man konnte sich letztendlich als DDR-Bürger kaum effektiv dagegen wehren.

  11. Quelle:
    http://www.geschlechtskrankheiten.de/tripper/„Tripper – in der Fachsprache auch Gonorrhoe genannt – ist eine extrem ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die zu den am häufigsten vorkommenden sexuell übertragbaren Krankheiten (STDs: sexually transmitted diseases) der Welt gehört.“

    „extrem ansteckend“ klar, das da die Freiheit eingeschränkt werden konnte, mann/frau hätte ja verantwortlich handeln können, zur Freiheit gehört auch Verantwortung!

  12. Was sagt das nun über die aus, die zwangsweise zugeführt wurden? Vor allem über die, die keine Krankheit hatten?

  13. Lou, such doch mal nach „Tripper“ „Epidemie“ und „Zuständigkeit“.

  14. Die für Gesundheit zuständigen Ratsmitglieder hatten schon eine Fachausbildung in ihrem Bereich, mehr mußten sie auch nicht haben. Und an die Weitergabe der entsprechenden Daten an die Abt. Inneres war auch kein Rechtsstudium (wozu auch) gebunden. Wichtig war, der ungehemmten Verbreitung einer ansteckenden Krankheit durch sozial wenig verwurzelte Mitbürger zu verhindern, wenn sie es schon nicht selbst taten.

  15. @farbspektrum, konfuse Recherchen im Internet sind dein Metier. Sag mir direkt, was du mir sagen willst. Am liebsten benenne die konkreten Rechtsbehelfe, mit welchen der betroffene Bürger damals gegen solche „Ratsbeschlüsse“ vorgehen konnte.

    @Schulze, ich gehöre nicht zu denjenigen, die ihre Kinder nicht impfen lassen. Aber die Bekämpfung von Epidemien geht auch mit rechtsstaatlichen, rechtlich überprüfbaren Methoden ganz gut. Wie du selbst feststellen kannst, ist die Ansteckungsgefahr mit Tripper heute nicht höher als damals.

  16. Lou, ein Forum ist kein kostenloses Informationsangebot der einen für die anderen. Ein Forum bedingt die Mitwirkung aller, auch wenn es eigene Mühe verlangt.

  17. Na dann! Die Aussage deines vorletzten Beitrags bleibt mir hoffentlich nicht auf ewig verborgen.

  18. Vielleicht verrät @redhall ja noch, was das viele ist, das da über die Personen ausgesagt wird?

    farbi, wo kann man denn deine Definition von „Forum“ nachschlagen? Oder ist das deine eigene?

  19. Sagi, du erinnerst mich daran, dass ich nicht auf Blödelbarden eingegangen bin. Vielleicht später mal.

  20. Sagi: „Was sagt das nun über die aus, die zwangsweise zugeführt wurden? Vor allem über die, die keine Krankheit hatten?“
    Bisher hat keine(r) behauptet, das er ohne Krankheit zugeführt wurde!
    Sicher kommt noch die Mär, das DDR Oppositionelle von der Stazi durch Romeos und Julias die Seuche zwangsweise verpasst bekamen…

  21. Du hast alle selbst befragt? Erstaunlich! Und es gab wirklich niemanden ind der ganzen DDR, der andere auch mal anschmieren wollte? Noch erstaunlicher!

    Aber nun mal Tacheles: Was sagt es denn nun aus über die Zwangsvorgeführten? Ich hoffe, du windest dich jetzt nicht farbspektral.

  22. Der geradezu pathologische Hass der Staziunterlagenbehörde versucht derzeit nachzuweisen, das das weltweit anerkannte DDR Gesundheitswesen pöse und schlecht war, liesen die doch die grundgesetzlich geschützte Verbreitung von Kinderlähmung und anderen schreckenbehafteten Krankheiten nicht zu. Und das ohne Anhörung, einfach so!
    Bezeichnend war ja der Bericht über den bei dem bei einem Herzmedikamententest verstorbenen Herzpatienten, erhielt er doch das contergan für Herzgeschädigte, laut der im MDR Fernsehen veröffentlichten Akte bekam er https://de.wikipedia.org/wiki/Ramipril.

    Und sagis uns doch einfach, wurdest Du zugeführt?

  23. OK, das mit dem „bitte nicht winden“ war wohl nicht deutlich genug für redaal.

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