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Traktordemo und Protest gegen Kürzungen der Agrarwissenschaften

 

Und wieder wird in Halle gegen die angedachten Sparpläne der Bundesregierung an der Universität protestiert. Heute gingen zu diesem Zweck zahlreiche Landwirte auf die Straße und unterstützten die Studierenden der Agrarwissenschaften am Heide-Süd-Campus. Anschließend fuhren sie in einer Traktor-Kolonne bis zum Universitätsplatz und protestierten vor dem zentralen Löwengebäude.

Im Rahmen ihrer Haushaltskonsolidierungspläne hatte die Landesregierung schon vor Monaten angekündigt, umfangreiche Mittelkürzungen an der Universität in Halle vornehmen zu wollen (HalleSpektrum berichtete). Bis zu 15 Millionen Euro sollen so durch Stellensperren und Bibliotheks- und Sachmittelkürzungen eingespart werden. Von den Plänen ist unter anderem auch das Institut für Agrar‐ und Ernährungswissenschaften (IAEW) betroffen, an welchem konkret die Professur für Landtechnik, Umwelt- und Kommunaltechnik gekürzt werden soll.

Da eine solche Kürzung jedoch in ihrer Folge zur Einstellung der agrarwissenschaftlichen Studiengänge führen würde und bis zu 1.000 Studierende in diesem Sektor verloren gehen könnten, riefen sowohl der Fachschaftsrat der Agrarwissenschaften sowie zahlreiche Bauernverbände der Regionen zu den heutigen Protesten auf. Unter der Reduzierung der Lehrangebote würde schließlich auch die Attraktivität des Ausbildungsstandortes Halle‐Wittenberg leiden, hieß es etwa in einer Stellungnahme des universitären Instituts.

Auf dem Universitätsplatz wurden die Proteste der Studierenden heute auch von Vertretern der Bauernverbände Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen und vom Verein Land schafft Verbindung e. V. unterstützt. „Es ist Zeit gegen die unsinnigen Sparpläne der Regierung auf die Straße zu gehen und Einheit zu zeigen!“, so der allgemeine Konsens. „Die neuen Beschlüsse müssen hinterfragt und vor allem wissenschaftlich begründet werden! Die Axt einfach so ganz unten am Baum anzusetzen und sonst keine anderen Lösungswege aufzuzeigen, darf einfach nicht sein! Geld ist da, es sollte vielleicht nur etwas anders eingesetzt werden!“

Im Vorfeld hatte sich auch Agrarministerin Claudia Dalbert besorgt zur aktuellen Debatte um die Kürzungen geäußert. Als wichtige Wirtschaftskraft in Sachsen-Anhalt sei es von besonderer Bedeutung, die Landwirtschaft zu stärken, so die Ministerin. Für die ländlichen Räume im Land bilde die Landwirtschaft schließlich das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung.

Hendrik Lange, der hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, sah außerdem die Forschung und gute Ausbildung angehender Landwirte im Land durch die Sparpläne bedroht, da die Herausforderungen in der Landwirtschaft mit Blick auf die fortlaufende ökologische Transformation in der Bewirtschaftung der Agrarflächen und des Klimawandels aktuell enorm seien und bestes Know-How benötigten. In Zeiten des Strukturwandels dürften den Hochschulen im Land deshalb keinerlei Gelder entzogen werden.

 

 

 

 

 

Zum Abschluss des Protests übergaben die Landwirte eine Petition des Fachschaftsrates gegen die Kürzungen und Schließungen an der Universität – von mehr als 14.000 Menschen unterschrieben – an den Universitätsrektor Prof. Dr. Christian Tietje. Dies sei ihr Beitrag zur Erhaltung der Agrarwissenschaften an der Universität in Halle und solle daher als Unterstützung für die gesamte Sache gesehen werden.

3 comments on “Traktordemo und Protest gegen Kürzungen der Agrarwissenschaften”

  1. Immer schön weiter CDU wählen. Das ist wie wenn ein Buchhalter gleichzeitig den Chefposten bezieht. Auf Dauer bringts nichts und bringt keine Innovation, sondern nur Reformen ans Tageslicht. Zum anderen. Da sieht man, dass die CDU Wähler (60+) von der heutigen Zeit nichts mehr wissen wollen. Bedauerlich.

  2. Tja die Generation 60+ weiß halt das man nicht auf Pump leben sollte sondern nur das Geld ausgeben kann was man auch einnimmt. Die Junge Generation und vor allem Links und Grün scheinen da eher auf Pump leben zu wollen und die Zeche an die nachfolgenden Generationen zu vererben. Aber vielleicht finden die Agrarwissenschaftler herraus wie man geld auf Bäumen oder Feldern wachsen lassen kann, bis die Damen und Herren soweit sind, nehmen wir halt das Geld was da ist.

  3. Poldy, es ist genug Geld da, nur leider haben es entweder die Falschen oder es wird total falsch und zweckentfremdet ausgegeben. Und an dieser Stelle muß man mit dem Schrauben anfangen. Schau dir einfach mal an, wofür das Geld des Braunkohleausstiegs ausgegeben werden soll. Nicht für die Kumpel, denn in Halle gibt es keine! MZ von heute, grauslich.

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