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Traditionelles Osterlamm gefährdet: Schafbestand in Sachsen-Anhalt schrumpft weiter, Rückgang bei Jungtieren

Sachsen-Anhalt verzeichnet erneut einen Rückgang des Schafbestandes. Am Stichtag des 3. November 2024 wurden im Bundesland insgesamt rund 58.300 Schafe in 230 Betrieben gehalten. Dies teilte das Statistische Landesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Schafe um etwa 1.800 Tiere – ein Minus von 2,9 Prozent.

Deutlicher Einbruch bei Jungtieren
Besonders stark betroffen sind die Jungtiere: Die Zahl der Schafe unter einem Jahr ging um 24,6 Prozent zurück. Das bedeutet einen Verlust von etwa 4.100 Tieren, sodass aktuell nur noch rund 12.500 Jungschafe gezählt wurden. Dieser drastische Rückgang bereitet den Betrieben Sorgen, da die Jungtiere die Zukunft des Bestandes sichern sollen.

Zuchtschafe im Aufwind
Einen Lichtblick bietet die Entwicklung bei den weiblichen Zuchtschafen: Deren Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent, was einem Plus von 2.200 Tieren entspricht. Mit nunmehr 44.200 Tieren stellen die Zuchtschafe den Großteil des gesamten Schafbestandes in Sachsen-Anhalt dar.

Großbetriebe dominieren weiterhin
Großbetriebe mit mindestens 500 Schafen prägen die Schafhaltung im Bundesland maßgeblich. Sie halten rund 37.400 Tiere, was etwa 64,1 Prozent des Gesamtbestandes entspricht. Die Anzahl der Milchschafe blieb hingegen unverändert bei etwa 300 Tieren.

Langfristiger Rückgang seit einem Jahrzehnt
Der Abwärtstrend bei der Schafhaltung ist nicht neu. In den vergangenen zehn Jahren ging der Schafbestand um 21,2 Prozent zurück – das sind rund 15.700 Tiere weniger. Auch die Anzahl der Betriebe, die mindestens 20 Schafe halten, sank im gleichen Zeitraum um 11,1 Prozent.

Herausforderungen und Ausblick
Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig: Wachsende wirtschaftliche Schwierigkeiten, steigende Kosten und mangelnde Rentabilität setzen den Schafhaltern zu. Zudem bereitet der deutliche Einbruch bei den Jungtieren Sorgen, da er die langfristige Stabilität des Bestandes gefährdet.
Um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken, fordern Verbände und Experten stärkere Unterstützung für die Schafhaltung – sowohl in finanzieller Hinsicht als auch durch Maßnahmen zum Erhalt der Weideflächen. Nur so kann die traditionsreiche Schafhaltung in Sachsen-Anhalt langfristig gesichert werden.

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