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Tourismusrückgang, Übernachtungszahlen, Beherbergungsbetriebe, Regionale Unterschiede, Gästeverhalten

Tourismus in Sachsen-Anhalt im März 2025: Ernüchternde Bilanz für das Gastgewerbe

Die zarten Frühlingsboten des März konnten dem sachsen-anhaltischen Tourismus keine neuen Blüten bescheren. Ganz im Gegenteil: Wie das Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich der rückläufige Trend bei Gästezahlen und Übernachtungen im dritten Monat des Jahres fort. Mit rund 226.600 Ankünften und etwa 532.400 Übernachtungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe im Land einen Rückgang von 5,9 Prozent beziehungsweise 11,2 Prozent im Vergleich zum März des Vorjahres.

Weniger Gäste, kürzere Aufenthalte

Besonders augenfällig ist der Rückgang bei Gästen aus dem Inland, die mit 93,6 Prozent zwar nach wie vor den Löwenanteil stellen, aber dennoch deutlich seltener anreisten (-6,8 %) und kürzer verweilten (-11,5 % Übernachtungen). Der durchschnittliche Aufenthalt schrumpfte von 2,5 Tagen im Vorjahr auf 2,3 Tage. Während mehr Gäste aus dem Ausland kamen (+9,5 %), blieben auch sie kürzer: Die Übernachtungen ausländischer Besucher sanken um 6,1 Prozent.

Viele Herbergen, wenig Auslastung

Von den 958 im März geöffneten Beherbergungsbetrieben – im Vorjahr waren es noch 988 – blieb mancherorts das Licht vergeblich für Gäste angeschaltet. Die Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten lag bei nur 25,9 Prozent (2024: 29,0 %). Besonders dramatisch zeigt sich der Einbruch bei den Campingplätzen: Mit einem Rückgang von 53,4 Prozent bei den Ankünften und gar 64,9 Prozent bei den Übernachtungen fielen sie auf einen historischen Tiefstand.

Einzelne Lichtblicke im Schatten des Rückgangs

Nicht alle Sparten des Gastgewerbes mussten Federn lassen. Drei Betriebsarten konnten sich gegen den allgemeinen Trend behaupten: Hotels garni verbuchten ein Plus von 15,1 Prozent bei den Gästezahlen und immerhin 2,9 Prozent bei den Übernachtungen. Schulungsheime (+9,1 % Gäste; +17,1 % Übernachtungen) und Vorsorge- sowie Reha-Kliniken (+6,2 %; +3,7 %) profitierten offenbar von stabiler Nachfrage.

Regionale Unterschiede: Halle trotzt dem Trend

Betrachtet man die touristischen Reisegebiete, zeigt sich ein differenziertes Bild: Während vier von fünf Regionen mit Rückgängen zu kämpfen hatten, konnte sich einzig die Region Halle, Saale und Unstrut behaupten. Dort stiegen die Gästezahlen um 9,9 Prozent, die Übernachtungen legten um 3,0 Prozent zu. Besonders schmerzhaft fiel der Rückgang in der sonst beliebten Region Harz und Harzvorland aus: -18,1 Prozent bei den Ankünften und gar -21,9 Prozent bei den Übernachtungen.

Jahresbeginn unter dem Strich negativ

Auch der Blick auf das erste Quartal 2025 vermag kaum Hoffnung zu spenden: Mit rund 558.700 Gästen und knapp 1.352.900 Übernachtungen liegt Sachsen-Anhalt 2,8 Prozent bzw. 6,8 Prozent unter den Zahlen des Vorjahreszeitraums. Die Zahlen stammen aus der monatlichen Tourismusstatistik, die Betriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten sowie größere Campingplätze erfasst.

4 comments on “Tourismusrückgang, Übernachtungszahlen, Beherbergungsbetriebe, Regionale Unterschiede, Gästeverhalten”

  1. zivilisierte Menschen fahren halt im Ulaub lieber in den sonnigen Süden statt in den braunen Osten.

  2. Statistik ohne Unterscheidung von Geschäftsreisen und Tourismus, wieder so eine blöde Studie.

  3. @hei-wu
    Du bist nicht nur im Urlaub im braunen Osten. Du wohnst im braunen Osten.
    Was sagt das über dich aus im Zusammenhang mit
    –> zivilisierte Menschen fahren halt im Ulaub lieber in den sonnigen Süden statt in den braunen Osten

  4. Nun, was das aussagt, ist einfach: Ich bin nicht zum Urlaub machen hergekommen, aber ich kann mittlerweile jeden verstehen, der seine Zeit und sein Geld lieber da investiert, wo nicht die Bekloppten und Bescheuerten den Ton angeben. Klar, es sind hier nicht alle so, das Wahlergebnis der BT-Wahl hat aber klar gezeigt, dass hier die Nachwirkungen der Ostblockmentalität wirksam bleiben. Hätte ich mir damals anders vorgestellt. 35 Jahre nach Ende des Hitlerfaschismus hat im Westen kaum jemand ideologische Nachfolgeparteien der NSDAP gewählt, und die Sehnsucht nach den Verhältnissen wie damals gab es auch nicht.

    Ich fahre deshalb auch nicht mehr in die Türkei, der Faschist Erdogan kriegt meine Touristengroschen nicht.

    Urlaubsziele haben immer auch etwas mit der gefühlten Sympathie mit deren Bewohnern zu tun. Italien hat zwar auch eine Meloni, aber dafür ist das Essen wenigsten gut. Kann man von Sachsen- Anhalt nun nicht behaupten.

    Und wenn die AfD die führenden Leuchttürme der Kultur des Landes (z.B. das Bauhaus Dessau) in den Schmutz tritt, dann kommt das Signal bei den bösen Bildungsbürgern, die dummerweise auch noch die entsprechende Kohle im Sack haben, mehr als deutlich an.

    Da kann man jetzt „rabbäh“ schreien, die Wessis mögen uns nicht, und selbst viele der jüngeren Westsprösslinge waren noch nicht hier. Das wird sich nicht ändern, dies ist ein freies Land.

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