Halle (Saale). Im Handwerk keimt Hoffnung auf – doch die wirtschaftliche Realität zeigt sich weiterhin trübe. Die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Halle für das erste Quartal 2025 offenbart ein widersprüchliches Bild: Während sich das Geschäftsklima leicht aufhellt, bleiben Beschäftigung und Umsätze auf schwachem Niveau.
Im ersten Quartal dieses Jahres stieg der Geschäftslageindex im Kammerbezirk Halle von plus 24 auf plus 34 Punkte. Damit liegt er nicht nur zehn Punkte über dem Vorjahreswert, sondern auch deutlich über dem Vorquartal. Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, sieht die positive Stimmung vor allem als Ausdruck von Erwartungen: „Wirtschaft ist immer auch Psychologie“, betont er. „Es bleibt abzuwarten, ob die Erwartungen an die neue Bundesregierung auch erfüllt werden.“
Besonders auffällig ist der Anstieg des Indexes für die Geschäftserwartungen: Von minus 26 auf plus 5 Punkte binnen eines Quartals. Dennoch herrscht Zurückhaltung – denn lediglich 15 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer besseren Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten, während 17 Prozent sogar eine Verschlechterung befürchten.
Die tatsächlichen Geschäftszahlen hingegen zeigen kaum Dynamik. Die Beschäftigtenzahl sank im Quartalsvergleich um rund 1.000 auf nunmehr 58.000. Besonders stark betroffen waren die Handwerke für gewerblichen Bedarf mit einem Rückgang von knapp fünf Prozent – ein Spiegelbild der schwächelnden Industriekonjunktur. Einzige Ausnahme: das Kfz-Handwerk, das ein leichtes Beschäftigungsplus verzeichnete.
Auch bei den Umsätzen zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Fast die Hälfte aller Betriebe (48 Prozent) verzeichnete im ersten Quartal rückläufige Einnahmen, lediglich 18 Prozent meldeten Zuwächse. Für das kommende Quartal rechnen jeweils etwa 20 Prozent der Unternehmen mit steigenden bzw. sinkenden Umsätzen – besonders pessimistisch blicken hier erneut die gewerblichen Zulieferbetriebe in die Zukunft.
Ein kleiner Lichtblick sind die leicht gestiegenen Auftragsreichweiten: Im Durchschnitt verfügen die Handwerksbetriebe über 7,7 Wochen Arbeit – ein saisontypischer Anstieg, der vor allem in den baunahen Gewerken zu beobachten ist.
In Summe bleibt das Bild zwiespältig. Die Zuversicht im Handwerk wächst – getragen von der Hoffnung auf politische Impulse. Doch die wirtschaftliche Lage selbst lässt noch keinen Aufschwung erkennen.
One comment on “Handwerk zwischen Hoffnung und Flaute – Stimmung bessert sich, Zahlen bleiben verhalten”
Es ist eben alles nur Psychokacke.