Skip to content
HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale) Logo

Statistik: Ausgaben der Hochschulen leicht gesunken

Im Jahr 2014 betrugen die Ausgaben der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung 1,21 Milliarden EUR. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weiter mitteilt, waren das 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2013 (1,24 Mrd. EUR).

Die Personalaufwendungen betrugen 754,6 Mill. EUR und waren mit 62,2 Prozent der größte Ausgabeposten der sachsen-anhalter Hochschulen (2013: 733,6 Mill. EUR). Für Mieten, Pachten, Energie, Bewirtschaftung von Grundstücken, Zuweisungen u. Ä. wurden 387,6 Mill. EUR (2013: 409,6 Mill. EUR) ausgegeben. Für Investitionen wurden 71,5 Mill. EUR und damit rund 26,2 Mill. EUR weniger als im Vorjahr aufgewendet.

Die Einnahmen der Hochschulen (ohne Zuschüsse der Hochschulträger) stiegen im Jahr 2014 um 22 Mill. EUR auf 707 Mill. EUR. Darin enthalten sind Drittmittel in Höhe von 128,2 Mill. EUR. Dies sind Einnahmen, die u.a. zur Förderung von Forschung und Entwicklung von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden. Die Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit waren mit 79,2 Prozent die größte Einnahmeposition. Durch Beiträge der Studierenden wurden 7,0 Mill. EUR eingenommen.

(Quelle: Statistisches Landesamt)

4 comments on “Statistik: Ausgaben der Hochschulen leicht gesunken”

  1. Einer der wenigen Artikel, wo mir bei jedem Wort nur das kalte Grauen über den Rücken läuft.

    Wie kann man stolz darauf sein, dass man bei Hochschulen (Wissenschaft + Lehre) 30Millionen Euro gekürzt hat!

    Und wie kann man gleichzeitig stolz darauf sein, dass Studierenden mit 7,0 Millionen Euro diese Hochschulen auch noch finanzieren mussten (freiwillig haben sie dies bestimmt nicht getan).

    Doch damit nicht genug: Stolz wird verkündet das die Hochschulen aus wirtschaftlicher Tätigkeit ca. 79% von 707 Millionen Euro eingenommen haben. Was ist damit gemeint? Der Betrieb der Hochschulkliniken (warum wird der nicht separat aufgeführt) oder wo sonst spielen Hochschulen Wirtschaftsunternehmen?

    Auch wenn ich verstehe, das die Hochschulen gerne knapp 130 Millionen Euro aus drittmittel eingenommen zu haben, kann ich mich nicht wirklich freuen. (vermutlich im Gegensatz zum Finanzminister und so manchem Wissenschaftler, der nur so überhaupt seine Forschung und seine Stelle finanzieren kann).

    Denn 130 Millionen Euro Drittmittel müssen aus dem Hochschulhaushalt durch Finanzierung von Geräten, Wissenschaftlicher Infra-Struktur, auch Stellen gegenfinanziert werden. Die Wissenschaftliche Substanz der Hochschulen wird so an den meistbietenden verhökert. Eine inhaltliche und reflektierende Debatte welche Forschung gesellschaftlich gebraucht wird, kann unter dem Diktat des Euro’s nicht stattfinden.

    Es läuft was mächtig schief an den Hochschulen, doch offiziell wird überall Beifall geklatscht.

    Öffentlichkeitssüchtige Professoren halten pressewirksam und MZ-Kompatibel am Hochschuldrucker ausgedruckter Slogans von Anno dazumal in die Luft, ohne Verantwortung für die eigene Arbeit und ihr Umfeld zu übernehmen.

    Bald nun sind Landtagswahlen. Warum nur hat keine einzige Partei auch nur einen halbwegs ernstzunehmenden Hochschulpoltiker aufgestellt?

  2. Lieber fractus,

    ich interpretiere die Zahlen anders. Der Reihe nach…

    30 Millionen weniger Ausgaben bedeuten nicht automatisch, dass gekürzt wurde. Sie müssen in diesem Zusammenhang auch Einmal-Effekte berücksichtigen. Eine Großinvestition wie etwa der Bau des Steintor-Campus wird schließlich nicht jedes Jahr realisiert.

    Den Bereich Drittmittel haben Sie ausschließlich in den Kontext einer Kooperation von Hochschulen mit der freien Wirtschaft gestellt, obwohl im Artikel deutlich geschrieben wird, dass damit auch – und das sicher zum größten Teil – Mittel aus anderen öffentlichen-rechtlichen Töpfen (EU, Bund oder auch Stiftungen) meint. Ich finde da an dieser Stelle verengen Sie die Realität.

    Einnahmen erzielen die Hochschulen im übrigen nicht nur durch den Betrieb von Krankenhäusern, sondern auch durch den Verkauf von Liegenschaften. Als Beispiel nenne ich für Halle den Verkauf der vielen Gebäude von kleinen Instituten und Bibliotheken, die jetzt am Steintor ein neues Zuhause gefunden haben. Das sind natürlich auch Einmaleffekte und über den Erfolg kann auch ich nur spekulieren. Aber es muss bei der Betrachtung berücksichtigt werden.

    Abschließend zum Beitrag der Studenten. Jeder mit den entsprechenden Voraussetzungen kann in diesem Land ein kostenloses Erststudium machen. Mit Semesterbeitrag, der aber nicht unverhältnismäßig ist und den ich daher nicht berücksichtigen kann. Studiengebühren werden erst ab dem 15.(?) Semester fällig. Das finde ich berechtigt und im individuell begründeten Fall wird darauf sogar verzichtet.

    So sehe ich die Lage und ich finde sie gar nicht so schlecht.

  3. Es geht ja im Artikel um alle Hochschulen Sachsen-Anhaltes (Uni, FH) und nicht nur um die MLU.
    Und da sehe ich das Umgesetzte politische Ziel in den Einsparungen schon sehr kritisch. Das ist einfach die falsche Weichenstellung für die Zukunft das Landes Sachsen-Anhalt.

    Mich stören im Artikel außerdem ie pauschalen, undifferenzierten Zahlen. So lässt sich relativ schwer
    die Bedeutung der Zahlen einschätzen.

    Der Hochschulbau wird zu einem relevanten Teil durch das Hochschulbauförderungsprogramm des Bundes kofinanziert und sollte sich für Sachsen-Anhalt nicht im Geisteswissenschaftlichen Zentrum und dem Campus Heide – Süd erschöpft haben.

    Die Frage der aufgegebenen dezentralen Liegenschaftten ist eine andere Spielwiese vor allem in Halle, Hier weiß ich nicht, ob diese direkt vom Land oder direkt von der Uni verwaltet/verkauft werden.

    Apropos Drittmittel: mit verhökern meine auch die Dfg- und Bundesmittel. Weil dadurch werden wichtige wissenschaftlich Entwicklungsstränge eben nicht mehr in einem demokratischen Prozess, sondern durch ein intransparentes und vordemokratische Gutachter- und Klüngelsystem getroffen.

    An dieser Stelle sei auch darauf verwiesen, dass den Exzellenz-Programme (Bund) zu Lasten eben auch der anderen Forschungsförderprogramme geht. Ganz einfach, weil bei nahezu Konstanten Wissenschaftsausgaben für die Exzellenzförderung Gelder in anderen Programmen gestrichen werden. Die Leuchttürme der Exzellenzförderung werden durch das Abschalten der Beleuchtung im Umland finanzierten. Weil der Rest im Lande dunkler wird, strahlen die Leuchttürme künftig um so weiter.

  4. Unsere unterschiedlichen Interpretationen sind meiner Ansicht nach möglich.

    Und ich gebe Ihnen in einem Punkt vollkommen recht: Für eine differenzierte Auseinandersetzung taugen die Zahlen nicht.

Schreibe einen Kommentar