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Statement des Bürgermeisters beim Besuch des IKC Halle-Neustadt

Nachdem das Islamische Kulturzentrum am vergangenen Wochenende zum wiederholten Mal beschossen worden war. haben Bürgermeister Egbert Geier und die Beigeordneten Marquardt und Brederlow im Rahmen einer solidarischen Zusammenkunft im Islamischen Kulturzentrums (IKC) in Halle-Neustadt am heutigen Freitag der islamischen Gemeinde ihre uneingeschränkte Unterstützung zugesichert. 

„Dieser Angriff ist ein Angriff auf unser demokratisches Gemeinwesen, auf unsere Stadtgesellschaft, auf unsere Mitmenschen. Die Stadt verurteilt diese Angriffe aufs Schärfste und setzt darauf, dass Polizei und Justiz den Täter schnell zur Verantwortung ziehen.“, so der Bürgermeister, der außerdem seinen Respekt und seine Genugtuung über das solidarische Miteinander der Religionen in der Stadt Halle (Saale) äußerte. „Ich bin sehr froh über das Miteinander der Religionsgemeinschaften. Die Islamische Gemeinde hat nach dem Anschlag am 9. Oktober 2019 auf die Synagoge gemeinsam mit den anderen Religionsgemeinschaften ein starkes und deutliches Signal gesetzt: ,Ihr seid nicht allein! Wir stehen an der Seite der Jüdischen Gemeinde. Wir stehen gemeinsam gegen Gewalt, Extremismus und Hass. Und wir stehen gemeinsam für Frieden, Freiheit und Toleranz.‘ Auch heute, nach dem erneuten Angriff auf die Islamische Gemeinde, senden wir alle wieder dieses Signal ins Land. Das ist beispielhaft. Uns allen hier ist es eine Herzensangelegenheit, gemeinsam gegen Anfeindungen und für gegenseitigen Respekt und Toleranz einzutreten.“ 

Das IKC sei ein wichtiger städtischer Partner im Engagement für ein starkes und vielfältiges Gemeinwesen. Es sei eine Heimstatt für viele Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten, und es stehe allen interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern offen. Daher sei nicht nur ein Raum für Gebete und Riten, sondern auch ein Zentrum für soziale Begegnung und Integration.

Die Stadt werde den intensiven Austausch mit den Religionsgemeinschaften in Halle fortsetzen. Geier erklärte hierzu abschließend: „Wir sind deshalb auch mit dem Kulturcenter im Gespräch, wie vor Ort die grundgesetzlich garantierte freie Religionsausübung gesichert werden kann, und wie wir den Verein unterstützen können. Die Stadt Halle (Saale) steht als weltoffene Stadt, als Stadt der Vielfalt für die Freiheit aller Religionen ein.“

4 comments on “Statement des Bürgermeisters beim Besuch des IKC Halle-Neustadt”

  1. Die solidarische Zusammenkunft am Islamischen Kulturzentrum mit dem anschließenden Angebot der Stadtverwaltung evtl. bei der Auswahl eines besseren Standortes zu helfen hat zu „bemerkenswerten“ Reaktionen geführt. So gibt es auf der DUBISTHALLE Seite als Reaktion auf die Worte des Bürgermeisters Egbert Geyers prompt den Vorschlag, die Pauluskirche als Gebetsraum anzubieten. Dieser Vorschlag ist eine Mischung aus Ironie, Zynismus, Häme und mangelnder Konstruktivität, aber er beinhaltet auch ein kleines Fünkchen berechtigter Kritik an unserem Umgang mit Migration und den Herausforderungen, die das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen hervorrufen.
    Die Pauluskirche hat sicher viel Platz, nur müssten sich bei Umwandlung zur Moschee die Gläubigen dieser Religionsform auf eine sehr langen Weg zum Gebet machen. Und genau das ist es, was mutlose Besserwisser unter Pseudonym wohl u.a. sagen wollen: Warum werden die Auswirkungen von Migration in unserer Gesellschaft unterschiedlich im Alltag erlebt. Diese Kritik ist berechtigt, aber sie muss konstruktiv und nicht hämisch beantwortet werden. Ebenso wenig hilfreich sind unreflektierte Sätze wie sie einst Margot Käßmann in einer Fernsehdiskussion zum besten gab „jeder Migrant ist ein Gewinn für unser Land“ Man kann sich manchmal nicht des Eindruckes erwehren, dass die ganze NÖTIGE Diskussion zum Thema Migration/Flucht/Zuwanderung zwischen den beiden Polen totaler (teilweise bis zum Haß führender) Verweigerung und blinder Begeisterung für ungebremste Zuwanderung stattfindet. Auch im Stadtrat ist dies leider zu beobachten. Vielleicht wäre es möglich vor vier Tatsachen nicht permanent die Augen zu verschließen:
    1. Migration führt zu gesellschaftlichen Verwerfungen/Herausforderungen die ungleich in unserer Gemeinschaft verteilt sind.
    2. Es gibt eine Belastungsgrenze für Zuwanderung, die sich nicht primär durch Zahlen (%, Obergrenze, etc.) sondern durch einen mehr oder weniger gelungenen Umgang mit Migration definiert.
    3. Migration findet statt und lässt sich leider nicht verhindern. Sie ist das Ergebnis durch Bedrohungen wie Krieg, extreme soziale Mißstände und andere Zustände, die das Leben im Heimatland unmöglich machen. Allerdings findet auch Migration statt, die nicht nur das nackte Überleben sichert, sondern dem Wunsch nach einem besseren Leben zum Ausdruck bringt.
    4. Migration kann unsere Gesellschaft bereichern.
    Es ist höchste Zeit sich diesen Problemen zu stellen, sich an einen Tisch zu setzen und diese hoch polarisierte Diskussion endlich konstruktiver zu führen, kommunal und genauso auf Landes- und Bundesebene.
    Dabei wartet eine Fülle an Detailfragen auf uns: Wie verändern sich Stadtteile, Schulen, Arbeitsumfeld wenn der Migrantenanteil unproportional verteilt ist?
    Was ist unsere Antwort auf die ausgesprochen patriarchale Familienstruktur vieler (nicht aller) muslimischer Familien? Wie verhindern wir Parallelgesellschaften?
    Alles Fragen deren Lösung nicht einfach sind, aber hämische Kommentare und vereinzelte Solidaritätsadressen oder Sonntagsreden sind definitiv weniger hilfreich.

    Detlef Wend

  2. Hatte sich nicht die Gemeide der Moritzkirche aufgelöst?
    Die Weiternutzung als Gottehaus hatte sich schon damals angeboten, als das Interhotel zur Flüchtlingsunterkunft wurde.

    Paulus hätte sicher auch gern geteilt, und wäre stolz auf jede Gemeinde die zum teilen bereit ist

  3. Ihnen „redhall“ sei nochmals der letzte Absatz meines Kommentares an´s Herz gelegt … aber ist vermutlich zwecklos …

  4. Ich habe dieser Tage einen Beitrag gelesen, dass die größten Apologeten von Multikulti ihre Kinder nur sehr ungern in eine Multikulti-Schule schicken.
    Ich halte, da die katholische Kirche auf Grund vertuschter Verbrechen sowieso ihrem Ende entgegensieht, die Moritzkirche für geeignet.
    „Nötige Diskussion“? Noch mehr Geschwätz?

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