Steht der Bahnbetreiber Abellio in Deutschland kurz vor der Pleite? Darüber wird gerade heftig spekuliert. Klar ist: Während die Deutsche Bahn als Staatskonzern mit vielen Milliarden Euro Hilfe rechnen kann, bangt die Konkurrenz um ihre Existenz.
Schon 2019 hatte das Unternehmen einen Verlust von insgesamt knapp 33 Millionen Euro eingefahren. Abellio steckt also schon länger in finanziellen Schwierigkeiten, die nichts mir der Corona-Pandemie zutun haben. Der Bahnbetreiber selbst bestreitet daher auch gar nicht den Ernst der Lage, sieht die Schwierigkeiten jedoch vielmehr im ruinösen Vergabesystem im Regionalverkehr, in welchem der Schienenpersonennahverkehr ein hochsubventioniertes Geschäft ist. Die Bahngesellschaften hätten sich daher auf einen gnadenlosen Preiskampf eingelassen, durch welchen ihnen nun die Kosten davon liefen.
Abellio weist bisher zwar die Spekulationen um eine Pleite zurück, gibt aber an, aktuell mit den Vertretern der Bundesländer in intensiven Gesprächen zu stehen, um die Verkehrsverträge nachzuverhandeln.
Eine mögliche Pleite würde auch für Sachsen-Anhalt deutliche Folgen haben. Denn hier im Land betreibt Abellio zahlreiche Regionalstrecken, seit 2018 beispielsweise im Diesel-Netz in der Harzregion und schon seit 2015 dazu auch Verbindungen im Süden Sachsen-Anhalts. Da die Verträge mit dem Unternehmen noch bis 2030 bzw. 2032 laufen, könnten auf das Bundesland also im schlimmsten Fall bis zu 100 Millionen Euro Mehrkosten zukommen.
3 comments on “Spekulationen um Pleite von Bahnbetreiber Abellio”
Wer billig kauft, kauft doppelt. Es mußte ja auch unbedingt an Ab. vergeben werden… Das Desaster ging doch chon bei Übernahme der Strecken los, wo man „plötzlich“ nicht genug Personal hatte…
Dank EU Recht ist die Vergabe an den billigsten Alternativlos.
„Dank EU Recht ist die Vergabe an den billigsten Alternativlos.“
Falsch!