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SPD-Fraktion: „Oberbürgermeister hat Fan-Projekt zerstört“

„Der Oberbürgermeister hat die erfolgreiche Arbeit des Fanprojektes zerstört“. Das behauptet zumindest die SPD-Stadtratsfraktion von Halle.  „Wir bedauern außerordentlich, dass der Deutsche Fußballbund die Förderung für das Fanprojekt beim Halleschen FC eingestellt hat. Die Entscheidung ist aber nachzuvollziehen: Der Oberbürgermeister und sein dafür verantwortlicher Referent, Herr Paulsen, haben seit Monaten alles dafür getan, dass eines der bundesweit erfolgreichsten Sozialprojekte im Fußball samt seiner Mitstreiter über Monate diskreditiert wurde“, erklärte der  stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion, Eric Eigendorf heute. „Jetzt kommt es darauf an, das Fanprojekt auf neue Füße zu stellen. Unsere Fraktion hat im Stadtrat einen Antrag eingebracht, der das Projekt zukünftig an einen Freien Träger übertragen soll. Deutschlandweit ist dieses Verfahren die Regel. Gerade in der jetzigen Situation kommt es darauf an, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Das kann mit einem Freien Träger gelingen. Wir sind optimistisch, dass auch die Fans diesen Weg mitgehen werden.“ „Dass nun ausgerechnet die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme anbietet, Träger, die das Fanprojekt übernehmen wollen, zu beraten, sei der blanke Hohn, so der SPD-Mann weiter. ist der blanke Hohn. Herr Wiegand und Herr Paulsen haben in den letzten Wochen unverantwortlich gehandelt “

Hintergrund ist eine Pressemitteilung der Stadt Halle vom heutigen Tage,  aus der hervorgeht, dass der DFB als auch das Land Sachsen-Anhalt die Fördermittel für das Faan-Projekt eingestellt hat:

„Fanprojekt: DFB stellt Förderung ein Die Stadt Halle (Saale) stellt mit sofortiger Wirkung das Fanprojekt Halle ein. Der Deutsche Fußball-Bund e.V. (DFB) hat am gestrigen Donnerstag, 31. August 2017, nach sechs Spieltagen der 3. Liga mitgeteilt, dass er das Projekt in der Spielzeit 2017/2018 nicht fördert. Die Drittmittel des Deutschen Fußball-Bundes (128.000 Euro) und des Landes Sachsen-Anhalts (27.000 Euro) beantragt die Stadt jährlich bei den Zuwendungsgebern. Die städtischen Eigenmittel für das Projekt werden in Form von Personalstellen und dem Fan-Haus zur Verfügung gestellt. „Damit ist eine Fortführung des Projektes nicht möglich“, sagt Oliver Paulsen, Koordinator des Fanprojektes. Zur Begründung heißt es beim DFB: „Aktuell sehen wir keine Anhaltspunkte dafür, dass es dem Fanprojekt Halle unter einer fortgeführten Trägerschaft der Stadt Halle gelingen könnte, ein geeignetes Verhältnis zur Fanszene des Halleschen FC und zur Zielgruppe von Fanprojektarbeit […] (wieder)herstellen zu können.“ Noch im April 2017 hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel bei einem Besuch im halleschen Stadion erklärt, die Förderung des Fanprojektes durch den DFB stehe nicht in Frage. Stadt und DFB verständigten sich zudem darauf, die Fanszene in die Besetzungsentscheidung über den neuen Leiter des Fanprojektes einzubeziehen. Dieses Gesprächsangebot lehnten der Fanszene e.V., der HFC-Fankurvenrat und die Saalefront-Ultras im August 2017 jedoch ab. „Die Stadt wird sich auch künftig bei der Auswahl von städtischem Personal nicht von der Fanszene beeinflussen lassen“, sagt Paulsen. Zudem halte die Stadt weiter an dem Ziel fest, das städtische Stadion zu einem Familienstadion zu entwickeln. „Es ist bedauerlich, dass der Boykott gerade von denjenigen Fans ausgeht, die nicht Zielgruppe des Projektes sind.“ Fanprojekte sind Projekte der Jugendhilfe und arbeiten nach den DFB-Kriterien unabhängig, vor allem von der Einflussnahme durch Vereine und Fanszene. Das Fanprojekt Halle mit seinen sozialpädagogischen Mitarbeitern richtete sich vor allem an jugendliche Fußballfans der Stadt. Im Fanprojekt Halle waren insgesamt drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Den zwei aktuell beschäftigten Mitarbeitern wird die Stadt eine neue Tätigkeit in der Verwaltung anbieten, ebenso dem vorgesehenen neuen Projektleiter. Träger, die am Aufbau eines neuen Fanprojektes in Halle (Saale) interessiert sind, können sich ab sofort direkt beim DFB bewerben. Für Fragen steht Koordinator Oliver Paulsen Interessierten beratend zur Verfügung. Hintergrund zum Fanprojekt: Der ehemalige Leiter des Fanprojektes Halle ist im April 2017 nach langjähriger Tätigkeit von seiner Funktion abberufen worden. Nachdem ihm in einem Personalgespräch vom Koordinator des Fanprojektes mitgeteilt wurde, dass u. a. nach 10-jähriger Tätigkeit eine Jobrotation am Ende der Saison 2016/2017 vorgesehen ist, trug er den Inhalt vertraulicher Personalgespräche in die Fanszene und verschiedene Gremien des DFB. Den Fraktionen im Stadtrat ist dieser Vorgang bekannt, sie hatten Einsicht in die Personalakte. In seiner neuen Funktion ist der Angestellte der Stadt als Sozialarbeiter in der Jugendhilfe eingesetzt“

10 comments on “SPD-Fraktion: „Oberbürgermeister hat Fan-Projekt zerstört“”

  1. War den Erich auch nur einmal im Stadion?
    War er auch nur einmal mit dem OB im Fanprojekt? Ein Fanprojekt ist kein Selbstzweck, auch nicht für SPD!
    Alles nur laufen lassen, war die Politik der OBin! Da war von einem Erich nichts zu sehen und zu hören!

  2. Eine Unverschämtheit, ausgeflippte und randalierende Horden als Fans zu bezeichnen.

  3. Tja ein bischen haben die Randalefans, Pyromanen und Schmierfinken die die ganze Stadt mit hässlichen HFC Schrifzügen zugeschmiert haben mitgeholfen das Fanprojekt kaputt zu machen. Der OB hat einfach nur den Mann ausgetauscht der scheinbar nicht mehr im Sinne des Arbeitgebers Stadt gehandelt hat sonder einfach die sogenannten Fans hat machen lassen. Kluge ist Angestelter der Stadt und wenn seine Arbeit halt nicht mehr zfriedenstellend war dann gehts halt auf nen anderen Posten, er musste ja nu nicht stempeln gehen. Was wenn Kluge in Rente gehen würde oder durch was auch immer ausgefallen wäre, hätten dann die „Fans“ genau so bockig reagiert.

  4. das es nach dem Vorfall mit Hannes mit dem Fanprojekt nicht mehr so weitergehen ist unbenommen. Der Erfolg des halleschen Fanprojektes ist damit öffentlich fraglich geworden. Die Anitsemitischen Sprechchöre beim Spiel gegen Jena habe eben das im Nachhinein nochmals nachdrücklich gezeigt.

    Doch halte ich bei dem gemeinschaftlich finanzierten Fanprojekt von DFB, HFC und Stadt den Alleingang des obersten halleschen Verwaltungsbeamten für fragwürdig und politisch für instinktlos. Das gleiche gilt auch für das Kommunikationsdesaster nach der Abberufung des Fanprojektleiters. Insofern ist Kritik am Vorgehen des OB und seines Stabes gerechtfertigt.

  5. Begründung 1 der Verwaltung: Es würde sich um ein automatisches Job-Rotationssystem im Bereich Soziales handeln.

    Begründung 2 der Verwaltung: Herr Kluge hätte Interna weitergegeben.

    Von mangelnder Qualität der Arbeit war irgendwie nie die Rede.

  6. ad 1: Als Fanprojektleiter äußert man sich anders zu rechtswidrigen Aktionen von sog. „Fans“ innerhalb und außerhalb von Stadien. Das ist nicht nur eine Frage gesunden Menschenverstandes, sondern auch der Loyalität gegenüber seinem Arbeitgeber.
    ad 2. Über Gespräche, bei denen es um Verschwiegenheitsgebote geht, und das sind nunmal Personalangelegenheiten, hält man in der Öffentlichkeit die Klappe. Schwatzhaftigkeit kann man anders ausleben.

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