Am bevorstehenden Osterwochenende gibt es mehrere Gelegenheiten, friedenspolitische Osterspaziergänge zu unternehmen. Egal ob „klassisch“ als Ostermarsch samt Kundgebung oder „modern“ als spielerische, smartphonegestützte Tour durch Halle. Der Friedenskreis Halle e.V. ruft dazu auf, die neue Citytour „KRIEG. FRIEDEN. HALLE?“ zu spielen (www.friedenskreis-halle.de/KFH). Außerdem lädt der Verein ein, sich am Montag, 28.03.2016, dem Ostermarsch in Haldensleben anzuschließen.
Ostern und Friedenspolitik – das geht seit Jahrzehnten zusammen. Angesichts von weltweit 223 bewaffneten Konflikten, 60 Millionen Menschen auf der Flucht und 18 Einsätzen der deutschen Bundeswehr erscheint eine proaktive, gewaltreduzierende Friedenspolitik hoch aktuell. Der Ostermarsch in Haldensleben ist dieses Jahr unter das Motto „Die Waffen nieder!“ gestellt – Worte der Pazifistin Bertha von Suttner vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges. Doch inhaltlich geht es um Aktuelles: Seit fast 80 Jahren wird im Norden Sachsen-Anhalts in der Colbitz-Letzlinger Heide Krieg geübt. Ab 2017 soll auch der urbane Kampf in Großstädten trainiert werden – in der über 110 Millionen Euro teuren, künstlichen Kulissenstadt Schnöggersburg.
Friedensorganisationen fordern stattdessen einen Umbau des Gefechtsübungszentrums zu einem Bildungszentrum für zivile Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung. Doch das Motto „Die Waffen nieder!“ bezieht sich auch auf den Bundeswehreinsatz in Syrien und die deutsche Rüstungspolitik. Denn Waffen aus Deutschland tragen dazu bei, die Welt aufzurüsten. Sie werden in Krisenregionen geliefert, z.B. nach Saudi-Arabien, das im Jemen Krieg führt und als Pate des so genannten Islamischen Staates auch in Syrien zählt. „Es sind auch eure Waffen, vor denen wir fliehen!“, so Geflüchtete aus Syrien. Die Organisator/innen des Ostermarschs betonen: „Jede Waffe findet ihren Krieg, darum: ‚Die Waffen nieder!‘ Darum jetzt Waffenexporte stoppen!“ Nähere Informationen zum Programm des Ostermarschs samt Kundgebung und Openair-Konzert sind auf der genannten Internetseite zu finden.
Für alle, die sich von Halle aus mit den Themen Militär, friedlicher Konfliktbearbeitung sowie Gewalt- und Gewaltfreiheit beschäftigen möchten, hat der Friedenskreis Halle e.V. ein innovatives Angebot parat. Bei dem interaktiven Rundgang „KRIEG. FRIEDEN. HALLE?“ kann man sich jederzeit spielerisch auf den Weg durch die Innenstadt machen, gemeinsam Aufgaben lösen und die Stadt unter einem anderen Blickwinkel kennenlernen. Benötigt wird dafür die kostenlose App actionbound, ca. zwei Stunden Zeit und ein Smartphone pro Kleingruppe, in der die Tour gespielt wird. Der Bildungsreferent Markus Wutzler zum Projekt: „Krieg und Frieden sind große Begriffe. Beides erscheint oft weit weg, dabei finden wir im Alltag jede Menge Anknüpfungspunkte. Und diese lassen sich nun spielerisch erkunden. Gemeinsam mit unseren ehrenamtlich Aktiven haben wir eine abwechslungsreiche und interessante Tour zusammengestellt, die sich für den thematischen Spaziergang mit Familie und Bekannten, aber auch als Bildungsevent für Team oder Schulklassen eignet.“
www.ostermarsch-sachsen-anhalt.de
(Quelle: Friedenskreis Halle e.V.)