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Seit heute gibt Halle die Bezahlkarte für Geflüchtete aus. Ausnahme für UkrainerInnen

Halle führt Bezahlkarten für Asylbewerber ein – Kritik von Linken und Migrantenorganisan

Seit Montag erhalten Asylbewerber in Halle eine neue Bezahlkarte für ihre Sozialleistungen. Die Karte, auf die die Leistungen als Guthaben aufgeladen werden, soll die bargeldlose Auszahlung der Sozialhilfe vereinfachen. Bis Anfang März 2025 sind etwa 1.200 Karten geplant, die an berechtigte erwachsene Asylbewerber ausgegeben werden. Laut der Stadt soll dies die arbeitsintensive Bargeldausgabe ersetzen.

Die Einführung der Bezahlkarte stößt jedoch auf Widerstand, insbesondere von der Partei Die Linke. Der Stadtverband Halle startet eine Aktion, bei der Asylbewerber ihre mit der Karte erhaltenen Einkaufsgutscheine gegen Bargeld eintauschen können. Kritik kommt auch von Migrantenorganisationen: Mamad Mohamad, Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen (Lamsa), äußert Bedenken, dass die Möglichkeit, lediglich 50 Euro Bargeld abzuheben, den Geflüchteten den Alltag erschwere. „Deutschland ist ein Bargeldland“, betont Mohamad und fügt hinzu, dass 50 Euro für den täglichen Bedarf nicht ausreichten.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die fehlende Möglichkeit, mit der Bezahlkarte Online-Käufe zu tätigen oder Überweisungen zu machen. Außerdem ist die Karte nicht für alle geflüchteten Menschen zugänglich – Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erhalten weiterhin Bürgergeld und somit keine Bezahlkarte.

Die Einführung der Bezahlkarte erfolgt schrittweise in ganz Sachsen-Anhalt, wo sie seit Mitte November 2024 getestet wird. Trotz der Kritik wird die Stadt Halle die Maßnahme fortsetzen, um die Auszahlung von Sozialleistungen für Asylbewerber effizienter zu gestalten.

One comment on “Seit heute gibt Halle die Bezahlkarte für Geflüchtete aus. Ausnahme für UkrainerInnen”

  1. Teile und herrsche. Wieviel sozialer Konfliktstoff da von offizieller Seite produziert wird ist verantwortungslos. Deutschland ist zwar kein „Bargeldland“ mehr aber Wochenmärkte, Bäckereien
    und viele Geschäfte mehr für den täglichen Bedarf haben keine Kartenzahlung. Die Bevorzugung der ukrainischen Flüchtlinge ist nicht nachvollziehbar. Flucht ist Flucht und Herkunft darf in Deutschland kein Grund zur Benachteiligung sein.

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