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Schwindende Insektenpopulationen: Neue Studie enthüllt bedenkliche Trends

Eine kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie, geleitet von Forschern des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), wirft ein beunruhigendes Licht auf den weltweiten Rückgang der Insektenpopulationen.

Die Meta-Analyse, die Daten von 923 Standorten weltweit umfasste, zeigt zwei entscheidende Tendenzen: Häufig vorkommende Arten mit vielen Individuen erleiden einen stärkeren Rückgang als seltene Arten. Die Verluste bei den einst am häufigsten vorkommenden Arten trugen maßgeblich zum Gesamtrückgang der Insekten bei. Dies steht im Widerspruch zur bisherigen Annahme, dass der Rückgang seltener Arten die Artenvielfalt dominieren würde.

Die Untersuchung basiert auf einer umfassenden Analyse von 106 Studien, die über einen Zeitraum von 9 bis 64 Jahren durchgeführt wurden. Die Forscher konnten bestätigen, dass die Gesamtzahl der Landinsekten jährlich um durchschnittlich 1,5 Prozent abnimmt. Diese alarmierende Entwicklung könnte auf menschliche Einflüsse zurückzuführen sein, insbesondere auf den Klimawandel und die zunehmende Urbanisierung.

Besorgniserregend ist, dass die Verluste bei häufigen Arten nicht durch die Zunahme anderer Arten ausgeglichen werden, was erhebliche Auswirkungen auf die Ökosysteme hat. Häufige Arten, die eine Hauptnahrungsquelle für Vögel und andere insektenfressende Tiere darstellen, erfüllen eine lebenswichtige Funktion im Gleichgewicht der Natur.

Die Studie zeigt auch, dass nicht nur häufige, sondern auch weniger häufige und seltene Arten Verluste verzeichnen, was zu einem Rückgang der lokalen Artenvielfalt führt. Eine leichte Abnahme der Gesamtzahl der Arten um knapp 0,3 Prozent pro Jahr wurde festgestellt.

Die Forscher betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die genauen Ursachen für diese alarmierenden Trends zu identifizieren. Der Mensch scheint jedoch eine zentrale Rolle zu spielen, indem er den Planeten dominierenderweise beeinflusst.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die beobachteten Muster hauptsächlich auf Daten aus Europa und Nordamerika basieren und daher nicht ohne weiteres als globales Phänomen interpretiert werden sollten. Die Forscher warnen davor, diese Rückgänge als Best-Case-Szenario für die Auswirkungen des Menschen auf Insekten zu betrachten, und verweisen auf den sogenannten Rettungsboot-Effekt. Rückgänge wurden in Gebieten beobachtet, die weitgehend intakt geblieben sind, während stark vom Menschen geprägte Landschaften möglicherweise nicht dasselbe Muster zeigen.

2 comments on “Schwindende Insektenpopulationen: Neue Studie enthüllt bedenkliche Trends”

  1. Naturliebhaber wissen das längst. Und ein Problem zieht das andere nach sich: Die Vögel und Reptilien haben nicht mehr genug Nahrung…..dann dies….dann das. Aber die Mehrheit der Menschen lebt weiter als ginge sie das nichts an. Zum Glück gibt es Leute, wie die von der letzten Generation, die darauf aufmerksam machen, wie schlimm es unserer Erde geht. Nicht alle Aktionen finde ich gut, z.B. das Festkleben auf der Straße, Beschädigung von Kunstwerken u.a. Aber das Anziehen der Schutzwesten unserer hallischen Denkmalfiguren fand ich sehr gut,
    S c h u t z w e s t e n, die wir symbolisch wegen des Klimawandels tragen müssen…
    Unsere Denkmäler in Halle, nur D u s t e (!!) merken es nicht, dienen oft als Übermittler von Meinungen. Waren die Westen staatsschädigend, rassistisch, bösartig, gar faschistischen Charakters? Für mich und auch andere, mit denen ich darüber sprach, nicht. Es war eine gutgemeinte Aufforderung im Rahmen der uns zugesicherten und immer wieder propagierten Demokratie. Sie waren ein Achtungszeichen: Leute, wir müssen etwas TUN, nur reden hilft nicht.
    In diesem Sinne fand und finde ich die sofortige Entfernung der Westen (durch wen überhaupt?) und vor allem die Anordnung dazu ( wer erließ die?) als sehr dämlich.
    Unser Schorschi ( Händel) war schon oft Meinungsübermittler. Am 17. Juni 1953 hatte er ein Plakat um den Hals mit dem Text
    „Spitzbart, Bauch und Brille sind nicht des Volkes Wille“
    und als er (Händel) mal zur Restaurerung abgebaut war, hatte ein Hallenser ein Schild auf den Sockel gestellt. „Komme gleich wieder“, was DDR- Bürgern bekannt vorkam, stand es doch oft an Ladentüren, in denen nur eine Person beschäftigt war. Oder dem David, Nähe Geiststraße, war bei niedrigen Temperaturen ein Jakett umgehängt worden gegen die Kälte. Und denken wir an unseren Müllerburschen auf dem Alten Markt, was wurden da schon für Ulk getrieben. Ich freue mich über so etwas, zeigt es doch
    auch den Humor der etwas ruppigen Hallenser. UndHumor ist schließlich etwas Gutes, auch der sogenaannte schwarze.
    Aber viele teilen meine Meinung nicht. Eigentlich schade, denn Humor hilft über vieles hinweg, lässt vieles leichter werden, was uns traurig macht.

  2. Liebe Elfriede, Du hast vollkommen recht.
    In der heutigen Zeit ist Humor sehr wichtig, auch wenn nicht alle lachen 😉

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