Die EU-Kommission droht der Bundesrepublik Deutschland mit einem Zwangsgeldverfahren, falls keine wirksamen Maßnahmen zur Nitratverringerung des Grundwassers vorgelegt werden. Aber nicht mit Sachsen-Anhalt! Denn der agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Guido Heuer erklärte uns:
„In Sachsen-Anhalt existiert kein flächendeckendes Nitratproblem. Dies geht aus der Kleinen Anfrage Drs. 7/3119 hervor. Die einzelnen Problemstellen in Sachsen-Anhalt sind u. a. auf hydrogeologische und hydrochemische Ursachen zurückzuführen. Die CDU-Fraktion fordert deshalb, dass endlich die Stigmatisierung der Landwirtschaft als alleiniger Nitrateinbringer beendet wird.“
Bernhard Daldrup als Mitglied der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der CDU-Fraktion und Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses des Landtages ergänzt:
„Sollte die EU-Kommission die Drohung eines Zwangsgeldverfahren in die Tat umsetzen, so darf der Bund das Zwangsgeld nur verursachergerecht auf die Bundesländer umlegen. Sachsen-Anhalt darf nicht für die Probleme anderer Länder zur Kasse gebeten werden.“
7 comments on “Sachsen-Anhalt nicht Teil der Gülle-Bewegung!”
„dass endlich die Stigmatisierung der Landwirtschaft als alleiniger Nitrateinbringer beendet wird.“
Geht’s noch? Wer soll denn sonst das Nitrat ins Grundwasser einleiten? Die CDU hat sich damit endgültig als Lobbyverein der Agrarindustrie qualifiziert.
„Die einzelnen Problemstellen in Sachsen-Anhalt sind u. a. auf hydrogeologische und hydrochemische Ursachen zurückzuführen.“
Das kann man der Antwort auf seine Anfrage eigentlich nicht entnehmen.
Aber schön, dass er so viel nebeneinander gefragt hat, was nichts miteinander zu tun hat, so kann er es dann ins Verhältnis bringen.
Dazu mal ein Zitat:
„Welche sonstigen hydrochemischen Bedingungen lassen sich an den Messstellen beobachten?
Messergebnisse können im Zusammenhang mit spezifischen Standortbedingungen geogene und anthropogene Einflüsse zeigen. Geogene Beeinflussungen können sich beispielsweise durch aufsteigendes salzhaltiges Grundwasser aus Salzstöcken oder schwermetallhaltige Grundwasserleiter aus geologischen Formationen ergeben. Hohe Sulfatgehalte können auf bergbauliche Aktivitäten, Nitrat kann auf landwirtschaftliche Einflüsse oder Phosphat auf Einträge aus Kläranlagen hindeuten.“
Überraschend gut sind aber die Nitratwerte in LSA, muss man sagen. Spricht aber eher dafür, dass die Landwirte das im Griff haben und, wie auch zu lesen, allerhand getan wird an den Orten, wo es nicht passt.
Ich bin für die Abschaltung der Pumpen in Wansleben.
So entstände der ursprüngliche „Salzige See“.
Einfach Natur und sonst so.
„Welche sonstigen hydrochemischen Bedingungen lassen sich an den Messstellen beobachten?“
Ganz einfach, das hat „Hans im Glück“ eigentlich erkannt.
Nitrat im Grundwasser ist auf Landwirtschaftliche Aktivitäten zurück zu führen, und auf nichts anderes. Bumsdi und fertig.
Wir subventionieren Agrarkonzerne auch damit, dass wir immer höhere Kosten für die Trinkwasseraufbereitung zahlen müssen. Kollektivierung der gesellschaftlichen Verluste, Privatisierung der Gewinne. Das ist CDU-Politik.
Wahrscheinlich nimmt die CDU an, dass alle Bürger ihr Frühstücksei auf dem blanken Boden salzen.
Ok, es gibt auch andere Ursachen.
https://dubisthalle.de/havarie-in-biogasanlage-guelle-fliesst-in-die-kabelske
Ich wollte gestern schon die Gärreste und Gülle aus den Biogasanlagen ins Spiel bringen. Jetzt ist es passiert das ein Tank seinen Inhalt in die Umgebung abgibt.