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Sachsen-Anhalt hat den zweithöchsten Altbaubestand

Am Zensusstichtag, 15. Mai 2022, gab es in Sachsen-Anhalt 593.737 Gebäude mit Wohnraum und 1.263.371 darin befindliche Wohnungen. Etwa 2,8 Prozent (16.428) dieser Gebäude und 2,1 Prozent (26.665) dieser Wohnungen waren moderne Neubauten und 2016 oder später errichtet worden, so das Statistische Landesamt. Rund die Hälfte (51,5 Prozent und 305.905) der Gebäude mit Wohnraum wiesen ein Baujahr vor 1950 auf und zählten somit zu den Altbauten. Im Bundesvergleich gab es damit hinter dem Nachbarland Sachsen anteilig die zweitmeisten Altbauten und vor dem Saarland und der Hansestadt Bremen anteilig die drittwenigsten Neubauten in Sachsen-Anhalt.

In der Gemeinde Möser im Jerichower Land waren zum Zensusstichtag 253 und damit 7,6 Prozent aller Gebäude mit Wohnraum nach 2016 errichtet worden. Das war landesweit der höchste Prozentsatz. Die meisten Altbauten mit Wohnraum gab es in der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel. Hier hatte fast drei Viertel (434 von 583) des gesamten Gebäudebestandes, der zu Wohnzwecken genutzt werden konnte, ein Baujahr vor 1950.

Neubauten, die zum Zensusstichtag sechs Jahre oder jünger waren, waren anteilig häufiger als ältere Gebäude mit Wohnraum als freistehendes Einfamilienhaus errichtet worden. Mehr als drei Viertel (12.459) der neugebauten Häuser mit Wohnraum waren solch ein klassisches Einfamilienhaus. Unter den Altbauten traf dies nur auf 38,5 Prozent (117.669) der Gebäude zu. Altbauten waren häufiger als Neubauten eine Doppelhaushälfte (15,6 Prozent vs. 5,3 Prozent) oder ein (Einfamilien-)Reihenhaus (14,2 Prozent vs. 6,2 Prozent).

Deutlich mehr als die Hälfte des Gebäudebestandes für Wohnzwecke mit einem Baualter von 72 Jahren und mehr wurde mit Gas beheizt (58,6 Prozent; 179.157) während dies nur auf 37,8 Prozent bzw. 6.216 Häuser mit Baujahr 2016 oder später zutraf. Neubauten wurden am häufigsten mit Solar-/Geothermie bzw. Wärmepumpen (39,2 Prozent; 6.434) beheizt. Für Altbauten war Heizöl der zweitwichtigste Energieträger zum Beheizen (22,7 Prozent; 69.388). 

Ziel der im Rahmen des Zensus 2022 durchgeführten Gebäude- und Wohnungszählung war die flächendeckende und vollzählige Erfassung aller Gebäude mit Wohnraum sowie bewohnter Unterkünfte mit den darin befindlichen Wohnungen. Diese Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen in der Raumplanung.

Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung wurden die Fallzahlen mithilfe der Cell-Key-Methode leicht verändert. Dadurch bedingt addieren sich die jeweiligen Einzelwerte nicht notwendigerweise zur ausgewiesenen Gesamtsumme.

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