Die Zahl der Rinder in Sachsen-Anhalt ist erneut gesunken. Laut einer aktuellen Auswertung des Herkunfts- und Informationssystems Tier (HIT) des Statistischen Landesamtes wurden zum Stichtag 3. November 2024 in Sachsen-Anhalt insgesamt 258.106 Rinder gehalten – ein Rückgang von 4,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich der seit mehreren Jahren andauernde Trend der sinkenden Bestände fort.
Die Zahl der Rinderhaltungen im Land ging ebenfalls zurück. Innerhalb von nur 12 Monaten sank die Anzahl der Betriebe, die Rinder halten, um 1,9 % auf 2.775. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt 93 Rinder pro Haltung gehalten werden.
Abnahme in allen Altersgruppen und Nutzungsrichtungen
Der Rückgang betraf nahezu alle Altersgruppen und Nutzungsrichtungen. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei den Milchkühen aus: Ihr Bestand verringerte sich um 4.471 Tiere auf insgesamt 93.221 – ein Minus von 4,6 %. Auch die Zahl der sogenannten „sonstigen Kühe“, die nicht für die Milchproduktion genutzt werden, sank um 2,0 % auf 26.072 Tiere. Die Zahl der Kälber ging um 5,8 % zurück und liegt nun bei 49.160 Tieren.
Ein besonders starker Rückgang wurde bei den Jungrindern bis zu einem Jahr festgestellt. Hier verringerte sich der Bestand um 8,4 % (minus 1.898 Tiere) auf 20.804 Tiere. Auch bei den Rindern im Alter von mehr als einem bis unter zwei Jahren fiel der Rückgang mit 5,1 % (minus 2.996 Tiere) auf 55.606 Tiere erheblich aus. Bei den Tieren über zwei Jahren wurde ein Rückgang von 3,0 % auf 13.243 Tiere registriert.
Dominanz der Holstein-Schwarzbunten
Bei den Rassen dominierten die Holstein-Schwarzbunten, die mit 167.003 Tieren rund 64,7 % des gesamten Rinderbestandes ausmachten und nahezu die gesamte Milchwirtschaft in Sachsen-Anhalt prägen. Von den rund 54.000 Rindern, die für die Fleischproduktion gehalten werden, stellen Kreuzungen von Fleischrindern mit 22.687 Tieren (41,9 %) die größte Gruppe.
Große Betriebe dominieren die Rinderhaltung
Mehr als die Hälfte der Rinder in Sachsen-Anhalt wird in großen Betrieben gehalten: 139.373 Tiere (54,0 %) leben in Herden mit 500 oder mehr Tieren. Besonders hohe Bestände sind im Landkreis Stendal (48.141 Tiere) und im Altmarkkreis Salzwedel (46.511 Tiere) zu finden, die zu den führenden Regionen in der Rinderhaltung im Land gehören.
2 comments on “Rückläufige Rinderhaltung in Sachsen-Anhalt: Bestände sinken weiter”
Ist doch klar, die pupsen zuviel.
Geht doch. Weniger Fleisch essen bewirkt weniger Viehhaltung. Wenn jetzt noch die Erzeugerpreise so wären das artgerechte Haltung sich rechnet. Was wäre das schön!!!!