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Rückgang bei Geldautomatensprengungen in Sachsen-Anhalt

Innenministerin Zieschang zieht Bilanz für das Jahr 2024

Magdeburg – Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Sachsen-Anhalt ist im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Wie Innenministerin Dr. Tamara Zieschang am Donnerstag mitteilte, wurden lediglich vier Fälle registriert, von denen eine Tat im Versuchsstadium blieb. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch zwölf Sprengungen gezählt wurden, stellt dies einen signifikanten Rückgang dar. Dennoch sei das Kriminalitätsphänomen bundesweit weiterhin von hoher Relevanz, betonte die Ministerin.

Der durch die Taten im Jahr 2024 verursachte Vermögensschaden wird auf etwa 200.000 Euro beziffert. Neben den wirtschaftlichen Verlusten sei vor allem das hohe Gefährdungspotenzial für unbeteiligte Personen besorgniserregend. „Die Täter setzen zunehmend Festsprengstoffe ein, die enorme Explosionen verursachen“, so Zieschang. Auch die anschließenden Fluchten mit hochmotorisierten Fahrzeugen seien mit großer Gefahr für die öffentliche Sicherheit verbunden.

Die Innenministerin führte den Rückgang unter anderem auf die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Polizei und Banken zurück. Zudem könnten die verstärkten Binnengrenzkontrollen eine Rolle gespielt haben, da in den vergangenen Jahren vielfach international agierende Tätergruppen für die Sprengungen verantwortlich gewesen seien.

Die Landespolizei Sachsen-Anhalt hat bereits vor Jahren Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Form der Kriminalität eingeleitet. Neben der Überprüfung bestehender Sicherheitskonzepte wurden intensive Analysen zur Gefährdungssituation durchgeführt. Ein bedeutender Fortschritt sei zudem der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit dem Genoverband e. V. am 29. April 2024, der die Volks- und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt vertritt. Weitere Kooperationen mit anderen Verbänden seien in Planung.

Auch auf internationaler Ebene wurden Maßnahmen ergriffen. Beim sogenannten Joint Action Day am 16. Oktober 2024 arbeitete die Landespolizei mit Sicherheitsbehörden aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich zusammen. In den Niederlanden konnten in diesem Rahmen mehrere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt werden.

Trotz der positiven Entwicklung bleibt die Bedrohung durch Geldautomatensprengungen bestehen. „Jede einzelne Tat bedeutet eine enorme Gefahr für Unbeteiligte. Daher werden wir unsere Anstrengungen auf hohem Niveau fortführen“, so Innenministerin Zieschang abschließend.

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