Nach Auszählung aller 2.637 Wahlbezirke erreichte die rechtsextreme AfD laut vorläufigem Endergebnis 37,1 Prozent der Zweitstimmen. Damit setzt sich die AfD mit deutlichem Vorsprung vor der CDU durch, die 19,2 Prozent der Stimmen erhielt. Drittstärkste Kraft wurde das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 11,2 Prozent.
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die 2021 noch Wahlsiegerin in Sachsen-Anhalt war, fiel deutlich zurück und erreichte nur noch 11,0 Prozent. Knapp dahinter lag die Linke mit 10,8 Prozent. Die Grünen erzielten 4,4 Prozent, die FDP 3,1 Prozent, und die Freien Wähler kamen auf 1,4 Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag deutlich über dem Niveau der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021, was auf ein gesteigertes politisches Interesse in der Bevölkerung schließen lässt. Insgesamt waren rund 1,7 Millionen Wahlberechtigte in acht Wahlkreisen zur Stimmabgabe aufgerufen.
Mit diesem Wahlergebnis setzt sich der Trend aus vorherigen Landtagswahlen fort, bei denen die AfD in Ostdeutschland starke Zugewinne verzeichnen konnte. Politische Beobachter sehen das Ergebnis als Ausdruck eines weiter zunehmenden Vertrauensverlusts in die etablierten Parteien sowie als Reaktion auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen.
Das Wahlverhalten folgt einem typisch ostdeutschen Trend und zeigt, dass nach über 25 Jahren nach der Wiedervereinigung noch eine deutliche mentale und kulturelle Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland verläuft: In allen fünf ostdeutschen Bundesländern wurde die AfD stärkste Kraft. Auf interaktiven Karten lässt sich der ehemalige Verlauf der deutsch-deutschen grenze minutiös nachverfolgen: https://interaktiv.morgenpost.de/bundestagswahl-ergebnisse/
Nach Auszählung aller Wahlbezirke geht aus den Daten der Landeswahlleiter in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hervor, dass die Partei in diesen Bundesländern jeweils die meisten Zweitstimmen erhielt. Bundesweit blieb die AfD jedoch hinter der Union auf Platz zwei.
Bereits bei den Landtagswahlen im Osten im Jahr 2024 hatte die AfD Zugewinne verzeichnet, war jedoch nur in Thüringen stärkste Kraft geworden. In Brandenburg hatte damals die SPD, in Sachsen die CDU knapp vorn gelegen. Mehrere Landesämter für Verfassungsschutz stufen die AfD-Verbände in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextremistisch ein und beobachten sie entsprechend. Auch der Verfassungsschutz Brandenburg führt die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall.
AfD erzielt mehr als 30 Prozent in allen ostdeutschen Flächenländern
In Brandenburg kam die AfD auf 32,5 Prozent der Zweitstimmen, gefolgt von der CDU mit 18,1 Prozent und der SPD mit 14,8 Prozent. In Thüringen erzielte die Partei 38,6 Prozent und ließ die CDU mit 18,6 Prozent sowie die Linke mit 15,2 Prozent weit hinter sich. Auch in Sachsen dominierte die AfD mit 37,3 Prozent der Stimmen, während die CDU mit 19,7 Prozent auf Rang zwei landete.
In Mecklenburg-Vorpommern holte die AfD 35 Prozent der Stimmen und verdrängte damit die bisher stärkste Kraft, die SPD. Sachsen-Anhalt verzeichnete ein ähnliches Bild: Dort erreichte die AfD 37,1 Prozent, während die CDU mit 19,2 Prozent den zweiten Platz belegte.
In Berlin hingegen schnitt die AfD deutlich schwächer ab und landete mit ihren Ergebnissen lediglich auf Rang vier. Die meisten Zweitstimmen in der Hauptstadt erhielt die Linke mit 19,9 Prozent, gefolgt von CDU und Grünen.
Auch das russlandfreundliche BSW untger Sarah Wagenknecht erreichte Werte über der 5-Prozent-Hürde. Auch hier kann man 30 Jahre nach der Wende nachzeichnen, wo die ehemalige Grenze zwischen Ost-und Westdeutschland verlief: https://interaktiv.morgenpost.de/bundestagswahl-ergebnisse/
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3 comments on “Rechtsextremisten gewinnen in Sachsen-Anhalt Bundestagswahl – Land folgt typisch ostdeutschem Trend”
Früher DSU, dann Republikaner und nun AfD – Auf dem Lande wird es braun.
Der Bundestag und das Bundeskanzleramt muß voll von Rechtsextremisten sein. Dort weht die gleiche Flagge wie auf dem Beispielbild zu diesem Artikel. Sogar vor dem hiesigen Rathaus weht diese Rechtsextremistenflagge. Schon komisch. Sogar im Grundgesetz wird diese Rechtsextremistenflagge in Artikel 22 beschrieben.
Was ist eigentlich mit Linksextremisten?
Die versammeln sich unter dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: https://www.reichsbanner-geschichte.de/