In Folge des Ärgers und der zahlreichen Bürgerproteste hatte die Stadt versprochen, wenigstens für die kommenden drei Wochenenden eine Fährverbindung als Ersatz für die gesperrte Peißnitzbrücke bereitzustellen. Und die Stadt Halle betonte in ihrer Pressemitteilung, dass diese Fähre barrierefrei sei, also auch behindertengerecht. Das war auch kein Vertipper, denn „barrierefrei“ steht da gleich zwei mal in der von Pressesprecher Drago Bock verbreiteten Ankündigung. Gestern begann man, mit Gerüstgestellen zwei Anleger am Ufer herzustellen. Und die haben Treppen. Anfrage bei der Stadt bei Pressesprecher Bock, was es denn mit der Barrierefreiheit auf sich habe. Keine Antwort. Das ist verständlich, denn so schnell kann man nicht reagieren. Besonders dann nicht, wenn es offenbar ein Kommunikationsproblem in der Stadtverwaltung gibt. Besonders betroffen davon scheint zur Zeit der Geschäftsbereich „Stadtentwicklung und Umwelt“ des Beigeordneten Rene Rebenstorf zu sein. In der Angelegenheit rund um die Brückensperrung bereits mehrfach.
Doch andernorts wird gesprochen. Vor Ort schnattern nicht nur Enten. Nennen wir ihn Charon, den Herrn, der auf die Frage antwortet, ob „das da“ die neue Fährverbindung sei. Ja, das habe er organisiert.
Er ?
„Ja, die Stadt“. Er habe dazu die Dienste des Betreibers der Saale-Floße am Riveufer in Anspruch genommen. In der Tat, da kommt die „Fähre“ auch schon heran. Es ist eines dieser bekannten „Partyboote“.
„Ein Ersatz für die alte Brücke ist das nicht, was jetzt die Kapazitäten angeht“, erklärt Charon.
„Wird das also endlose Schlangen geben?“
„Das war nie als Ersatz für die Brücke gedacht. Die Leute sollen schließlich die normalen Verbindungen nutzen, also die großen Brücken“
„Wie ist denn jetzt die Barrierefreiheit gewährleistet ?“
„Barrierefreiheit, das hat nur die Presse behauptet. Wir haben das nie versprochen. Das geht auch gar nicht“.
„Herr Bock hat das aber so verbreitet?“
„Herr Bock ist die Pressestelle. Von uns kommt das nicht“
Charon scheint überhaupt sehr verärgert: „Wenn es nach mir gegangen wäre, ich hätte die Brücke gleich von Anfang an richtig gesperrt. Zu und fertig“.
2 comments on “Peißnitzbrücken-Fähre: von wegen „barrierefrei“. Städtische Kommunikationsstörungen”
Dragonhard wird einfach auf den fehlenden entscheidungsfähigen Stadtrat verweisen, Basta
Er wird auf den unfähigen Ersteller der Anlegestelle verweisen, weil man eine Stufe auch durch eine Schräge, sog. schiefe Ebene, ersetzen kann… Und auch eine solche Flußquerungsmöglichkeit für alle Wochentage vorsehen kann. Der Herr Seilkopf vom HanseVerein ist ja wohl Pensionär und hat die Möglichkeit, sich was dazuzuverdienen. Dieses jahr geht die Begrenzung dafür pandemiebedingt bis 42000€…