Mit einer besonderen Schau im Stadtarchiv Halle erinnert der Hallesche Kunstverein an die Schmuckgestalterin Antje Weyrich, die 2020 im Alter von nur 49 Jahren verstorben ist. Unter dem Titel „Nichts ist abgeschlossen“ sind vom 10. September bis 16. Oktober 2025 ausgewählte Arbeiten der Künstlerin zu sehen.
Im Zentrum der Ausstellung steht der Dreiklang aus Schmuck, Schrift und Erinnerung. Weyrich verstand Schmuck als eine Art Schrift am Körper – Ausdruck von Sehnsüchten, Ängsten und Hoffnungen. Bereits in ihrer Diplomarbeit von 1996 schrieb sie: „Die Wünsche erscheinen wie eine Schrift an unserem Körper. Sie sind Offenbarung unserer Sehnsüchte und unserer Ängste, unserer Macht und unserer Hilflosigkeit.“
Die Schau verbindet Schmuckstücke mit Zitaten aus Weyrichs Schriften sowie Texten von Menschen, die ihre Arbeiten getragen, verschenkt oder in Auftrag gegeben haben. So wird der Schmuck über das Leben der Künstlerin hinaus zum Medium der Kommunikation und Erinnerung. Begleitet wird die Präsentation von Lesungen, Musik und einer Schreibwerkstatt, die Texte zur Ausstellung entstehen lässt.
Zur Vernissage am 9. September sprachen u. a. Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Kultur und Sport der Stadt Halle, und die Berliner Schmuckdesignerin Jenny Paris. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Anna-Maria Zinke.
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
- Kuratorenführung: 24. September, 15 Uhr, mit Marcus-Andreas Mohr
- Finissage: 16. Oktober, 18 Uhr, Lesung der Schreibgruppe BandSchreibenVorfall
Weitere Informationen und ein begleitender Podcast sind auf der Seite des Halleschen Kunstvereins abrufbar: www.hallescher-kunstverein.de/2025-antje-weyrich.html