Nach Jahren der Stagnation und zwischenzeitlichen Verlusten haben sich die Reallöhne in Sachsen-Anhalt 2024 um 3,0 % gegenüber dem Vorjahr erhöht. Dies teilte das Statistische Landesamt mit. Die positive Entwicklung resultiert aus einem Anstieg der Nominallöhne um 5,6 %, der die Verbraucherpreissteigerung von 2,5 % deutlich übertraf.
Die Lohnentwicklung in Sachsen-Anhalt war in den letzten Jahren starken Schwankungen unterworfen. In den Jahren 2021 bis 2023 verlief die Entwicklung der Nominallöhne und der Inflation nahezu parallel, sodass Lohnsteigerungen durch die Preisentwicklung kompensiert oder sogar übertroffen wurden. 2021 betrug der Reallohnverlust -0,3 %, 2022 sogar -2,2 %. Erst 2023 konnte mit einem minimalen Plus von 0,1 % eine Trendwende verzeichnet werden.
Der zuletzt beobachtete Reallohnanstieg von 3,0 % wurde in Sachsen-Anhalt zuletzt 2014 erreicht. Die positive Entwicklung im Jahr 2024 ist auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen: Zum einen stiegen die Verbraucherpreise mit 2,5 % deutlich geringer als in den Vorjahren (2023: 6,0 %; 2022: 7,2 %). Zum anderen lag der Nominallohnzuwachs mit 5,6 % zwar unter dem Vorjahreswert von 6,1 %, jedoch noch immer auf einem hohen Niveau.
Ein weiterer Einflussfaktor auf die Bruttomonatsverdienste war die Inflationsausgleichsprämie, die zwischen Ende 2022 und Ende 2024 von Arbeitgebern steuer- und abgabenfrei ausgezahlt werden konnte. Diese Maßnahme des 3. Entlastungspakets sollte helfen, die finanzielle Belastung durch die hohe Inflation abzumildern.
Die Entwicklung der Löhne zeigte auch innerhalb verschiedener Einkommensgruppen Unterschiede. So profitierte das unterste Fünftel der Vollzeitbeschäftigten mit einem Plus von 8,6 % deutlich stärker von der Lohnsteigerung als das oberste Fünftel, das lediglich eine Erhöhung von 3,9 % verzeichnete.
Die Bruttomonatsverdienste von Frauen und Männern entwickelten sich nahezu gleich: Der Nominallohnanstieg lag 2024 bei 5,6 % für Frauen und 5,5 % für Männer.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nominallöhne, der Verbraucherpreise und der Reallöhne in Sachsen-Anhalt seit 2008:
Jahr | Nominallohnindex (%) | Verbraucherpreisindex (%) | Reallohnindex (%) |
---|---|---|---|
2008 | 3,4 | 2,7 | 0,8 |
2009 | 1,8 | 0,1 | 1,7 |
2010 | 1,8 | 1,2 | 0,6 |
2011 | 2,8 | 1,8 | 0,7 |
2012 | 3,7 | 2,0 | 1,8 |
2013 | 0,4 | 1,4 | -1,1 |
2014 | 3,9 | 1,2 | 3,0 |
2015 | 4,2 | 0,7 | 3,2 |
2016 | 2,6 | 0,5 | 2,2 |
2017 | 3,4 | 1,4 | 2,1 |
2018 | 4,4 | 1,5 | 2,5 |
2019 | 3,5 | 1,6 | 2,2 |
2020 | 1,4 | 0,6 | 1,0 |
2021 | 2,9 | 3,2 | -0,3 |
2022 | 4,8 | 7,2 | -2,2 |
2023 | 6,1 | 6,0 | 0,1 |
2024 | 5,6 | 2,5 | 3,0 |
Mit dem Anstieg der Reallöhne im Jahr 2024 haben sich die Einkommensbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt erstmals seit Jahren spürbar verbessert. Ob dieser Trend in den kommenden Jahren anhält, bleibt jedoch abzuwarten.
One comment on “Nach empfindlichen Verlusten in den vergangenen Jahren: Reallöhne in Sachsen-Anhalt 2024 um 3,0 % gestiegen”
3% -sagenhaft. Auch in den verlustreichen Jahren hatte schon die HAVAG ihre Ticketpreise erhöht. Jetzt greift man mit 11% nochmal ganz ordentlich zu. Damit kann man soziale werbewirksame(?) und eine fleißig arbeitende Pressestelle finanzieren ( „ein Unternehmen des Stadtwerkekonzerns“ – Journalismuspraktikanten oder ChatGPT lernen als erstes, diesen Schwachsinn zu. löschen). Es macht einen wütend, wohin jetzt schon die Kundengelder des „Stadtwerkekonzerns“ fließen.