Der Mieterrat Halle e.V. hat im Vorfeld der Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl in Halle (Saale) eine Wahlempfehlung für Dr. Alexander Vogt ausgesprochen. In einer vom Mieterrat organisierten Veranstaltung stellte sich Vogt als Kandidat vor, der sich aktiv für die Interessen der Mieter einsetzen wolle. Besonders positiv bewertete der Verein Vogts Positionen zur Überprüfung der Unterkunftskosten (KdU) für Transferleistungsempfänger sowie seine Bereitschaft, den Mieterrat stärker in wohnungspolitische Entscheidungen einzubeziehen.
In ihrer Stellungnahme kritisieren die Vertreter des Mieterrats die Amtsführung des amtierenden Bürgermeisters Egbert Geier (SPD). Sie bemängeln insbesondere die jahrelange Untätigkeit der Stadtverwaltung in Fragen überhöhter Mietnebenkosten, die nach ihrer Einschätzung sowohl Mieter als auch die Stadt finanziell belasten. Laut dem Mieterrat hätte die Verwaltung die Möglichkeit, überzogene Kosten für Rauchwarnmelder, Hauswartdienste oder Gebäudeversicherungen zu überprüfen und gegebenenfalls zurückzufordern. Die bislang unterlassene Kontrolle führe nicht nur zu höheren Mieten, sondern auch zu vermeidbaren finanziellen Belastungen für die Stadt.
Dr. Vogt hingegen habe im direkten Austausch mit dem Mieterrat Offenheit für Veränderungen gezeigt. Er habe zugesichert, Vertreter des Vereins in einen „Runden Tisch Wohnen“ einzubeziehen und sich für die Anliegen der Mieterschaft einzusetzen. Zudem begrüße er die vom Mieterrat initiierten Petitionen zur Verbesserung der Lebensqualität in Halle, etwa zur Rettung des Kleinen Teichs in Neustadt oder zur Verkehrsführung am Taubenbrunnen.
Angesichts dieser Einschätzungen spricht sich der Mieterrat für einen Wechsel an der Stadtspitze aus. „Die administrative Untätigkeit im Rathaus muss beendet werden“, erklärte Mieterratsvorsitzender Peter Scharz. Der Verein sieht in Dr. Vogt den Kandidaten, der die notwendigen Veränderungen umsetzen könne, und empfiehlt daher, ihn in der Stichwahl am 23. Februar zu wählen.