Halle (Saale) – In Sachsen-Anhalt gibt es deutlich mehr verheiratete Frauen als Männer. Dies zeigt der Zensusstichtag vom 15. Mai 2022, wie das Statistische Landesamt bekannt gab. Demnach lebten in Sachsen-Anhalt 902.018 verheiratete oder in einer Lebenspartnerschaft eingetragene Personen, was 42,0 % der Gesamtbevölkerung entspricht.
Demografische Entwicklung und Geschlechterunterschiede
Ein Blick in die Statistik offenbart klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So waren 45,0 % der Männer ledig, während dies nur auf 34,4 % der Frauen zutraf.
Die Zahl der Geschiedenen sowie der Personen, deren eingetragene Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, ist ebenfalls leicht gestiegen. 2022 betrug ihr Anteil 8,2 % der Gesamtbevölkerung. Verwitwete machten 9,3 % aus, wobei Frauen mit 14,6 % deutlich häufiger betroffen waren als Männer (3,8 %).
Heiratsverhalten im Altersverlauf
Das Heiratsverhalten zeigt sich insbesondere in der Altersstruktur: Ab dem 30. Lebensjahr steigt die Zahl der Verheirateten stark an und bleibt bis in die Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen auf hohem Niveau. Die höchste Heiratsquote wurde bei den 65- bis 69-Jährigen festgestellt, von denen 68,2 % verheiratet oder verpartnert waren.
Regionale Unterschiede
Besonders hohe Anteile an Verheirateten wurden in den Gemeinden Wethau (Burgenlandkreis) und Blankenheim (Landkreis Mansfeld-Südharz) verzeichnet, wo mehr als die Hälfte der Einwohner:innen (54,8 %) verheiratet oder verpartnert waren. In städtischen Regionen lag dieser Anteil niedriger. So waren in Halle (Saale) lediglich 33,7 % der Bevölkerung verheiratet, in Magdeburg 35,3 % und in Merseburg 37,3 %.
Wohneigentum und Lebensformen
Ein weiterer interessanter Aspekt ist das Wohneigentum: 46,6 % der verheirateten oder verpartnerten Personen lebten in selbstgenutzten Eigentumshäusern oder -wohnungen. Ledige hingegen wohnten zu 45,4 % in Mietwohnungen. Diese Zahlen spiegeln nicht nur die familiären Strukturen, sondern auch wirtschaftliche Unterschiede wider.
Die Daten des Zensus 2022 zeigen somit nicht nur eine sinkende Heiratsquote im Vergleich zu 2011, sondern auch deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in den Familien- und Wohnstrukturen in Sachsen-Anhalt.
4 comments on “Mehr verheiratete Frauen als Männer in Sachsen-Anhalt – ein demografisches Phänomen”
Dann gibt es eben mehr verheiratete/verpartnerte Frauen, na und ? Sie sind eben staatstragender und klüger.
Ich gehe mal davon aus, dass in Sachsen-Anhalt ungefähr gleich viele Männer aund Frauen existieren (stimmt nicht ganz, es gibt einen kleine Männerüberschuss, aber egal). Ich gehe auch mal davon aus, dass die Anzahl der Frau-Frau-Ehen nicht gravierend ins Gewicht fällt bzw nicht größer sein dürfte als Mann-Mann. Wenn also mehr Frauen als Männer verheiratet sind, kann es also nur sein, dass ein Mann mehrere Frauen hat. Logisch, oder?
Da sind wohl allerhand verheiratete Männer auf der Flucht. Aus welchem Grund auch immer …
Es ist aber so, dass eher Frauen das Land verlassen.