Die Zahl der Insolvenzanträge in Sachsen-Anhalt ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes meldeten die Amtsgerichte 1.827 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren 282 Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum – ein Plus von 18,3 Prozent. Damit liegt die Zahl erstmals höher als vor der Corona-Pandemie: Im ersten Halbjahr 2019 waren es 1.714 Verfahren.
Verbraucher im Mittelpunkt
Der Anstieg resultierte vor allem aus mehr Verbraucherinsolvenzen. Drei Viertel aller Verfahren betrafen Privatpersonen. Ihre Zahl stieg um 201 Fälle (+18,1 Prozent). Zugleich nahmen auch die Unternehmensinsolvenzen spürbar zu – um 51 Anträge bzw. 29 Prozent.
Forderungen deutlich höher
Die voraussichtlichen Forderungen aus allen Insolvenzverfahren summierten sich auf knapp 315 Millionen Euro. Das bedeutet einen Anstieg um 50,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark erhöhten sich die Forderungen bei Unternehmensinsolvenzen – um 81,1 Prozent auf 222,6 Millionen Euro. Sie machen nun mehr als 70 Prozent der Gesamtforderungen aus. Verbraucherinsolvenzen trugen vergleichsweise geringe 49,9 Millionen Euro bei, ein Plus von 4,4 Prozent.
Regionale Unterschiede
Die meisten Insolvenzanträge wurden in Magdeburg (242) gestellt, gefolgt von Halle (Saale) (228) und dem Landkreis Harz (216). Am wenigsten betroffen war Dessau-Roßlau mit 31 Verfahren – ein Rückgang um fast 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im Landkreis Harz (-5,7 Prozent) und im Burgenlandkreis (-1,7 Prozent) gingen die Antragszahlen zurück. Einen gegenteiligen Trend zeigte das Jerichower Land: Dort verdoppelte sich die Zahl der Insolvenzanträge mehr als (+102 Prozent).