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Lost & Dark Places-Tourism-Guide für Sachsen-Anhalt

„Lost Places“ ist längst ein Trend, der sich auf die Faszination für verlassene Orte wie alte Fabriken, verfallene Villen oder verlassene Gasthäuser, Krankenhäuser oder militärische Anlagen bezieht. Oft fotografiert, werden die Aufnahmen und Eindrücke durch das Internet und die sozialen Medien geteilt. Selbst im Fernsehen ist das Thema bereits angekommen.

Der Bruckmann Verlag bietet seit Jahren mit seiner Buchreihe „Lost & Dark Places“ Erkundungen und Dokumentationen von verlassenen, vergessenen und unheimlichen Orten an. Die Reihe umfasst bereits mehrere Bände (u.a. Harz), die sich mit bestimmten Regionen oder Themen befassen. Nun ist ein Band zu „Sachsen-Anhalt“ erschienen, der 33 Lost & Dark Places vorstellt. Hier bestimmen durch zahlreiche Stilllegungen in der Nachwendezeit – wie alte Industrieanlagen, Braunkohlengruben oder Werksgelände das Bild, Relikte einer Zeit, in der die Region zu den wichtigsten Industriestandorten Deutschlands gehörte.

Zunächst gibt die Neuerscheinung einige Verhaltensregeln für Lost Places, ehe die 33 verlassenen Orte näher vorgestellt werden. Den Auftakt macht die ehemalige Süßwarenfabrik Portola in Magdeburg, die vor allem für Fruchtgummi bekannt war, doch trotz kreativer Ideen in den 1990er Jahren den Betrieb einstellen musste. Andere Beispiele sind die Mälzerei Wrede in Köthen, das Braunkohlekraftwerk Vockerode, das Spaßbad Basso in Bad Schmiedeberg, das Hüttenwerk Questenberg, die Sprungschanze Benneckenstein, der Grenzbahnhof Oebisfelde oder das Eisenhüttenwerk Tangerhütte.

Aus Halle werden der alte Schlachthof an der Freiimfelder Straße und das ehemalige Kino „Schauburg“ vorgestellt, wobei die „Schauburg“ ehemals ein Gasthof, ein Velodrom oder ein Autohaus war. Für Hallenser sicher auch interessant das verfallene „Felsenbad Petersberg“ – einst Teil des Naherholungszentrums am Petersberg, wurde es 2001 geschlossen. Seit kurzem gibt es jedoch wieder Hoffnung.

Alle Lost & Dark Places werden mit mehreren Farbaufnahmen und historischen Hintergrundinformationen vorgestellt. Dazu gibt es kompakte Anfahrtsbeschreibungen und GPS-Daten zu den stummen Zeugen einer wechselvollen Geschichte. Fazit: Der erste Lost & Dark Places-Tourism-Guide für Sachsen-Anhalt.

Oliver Hübner: „Lost & Dark Places Sachsen-Anhalt – 33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte“, Bruckmann Verlag, München 2025, 160 Seiten, ca. 200 Abb., 22,99 EUR, ISBN-13: ‎ 978-3-7343-2765-0

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