Saalekreis – Die Polizei hat die Kriminalstatistik 2024 für den Saalekreis veröffentlicht. Während die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, gibt es auch positive Entwicklungen, insbesondere einen Rückgang bei Messerangriffen und eine verbesserte Aufklärungsquote bei Sexualdelikten.
Mehr Straftaten, niedrigere Aufklärungsquote
Die Zahl der registrierten Straftaten stieg um 6,8 % auf insgesamt 12.299 Fälle. Im Jahr 2023 waren es noch 11.513. Trotz des Anstiegs sank die Aufklärungsquote von 55,6 % im Vorjahr auf 51,4 %. Insgesamt konnten 6.321 Fälle gelöst werden. Auch die Anzahl der Tatverdächtigen ist leicht zurückgegangen: 2024 wurden 4.297 Personen ermittelt – 220 weniger als im Vorjahr.
Rückgang bei Messerangriffen
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich bei den Messerangriffen. Hier sank die Zahl der Fälle von 72 im Jahr 2023 auf 64 im Jahr 2024. Die Aufklärungsquote lag bei diesen Delikten mit 92,2 % auf einem hohen Niveau. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei diesen Taten betrug 27,3 %.
Gewalt- und Sexualdelikte
Gewaltdelikte blieben weiterhin ein großes Problem. Die Polizei registrierte 2.338 Fälle, ein Anstieg um 123 im Vergleich zum Vorjahr. Die Körperverletzungsdelikte stiegen auf 1.401 Fälle. Dennoch lag die Aufklärungsquote bei beachtlichen 90,6 %.
Sexualstraftaten nahmen leicht zu. 2024 wurden 166 Fälle erfasst, drei mehr als im Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist hier die gestiegene Aufklärungsquote von 92,2 % (+6,3 %). Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen wurden in 17 Fällen gemeldet, wovon 16 aufgeklärt werden konnten (94,1 %).
Diebstähle nehmen deutlich zu
Die Zahl der Diebstahlsdelikte stieg auf 4.118 Fälle (+419). Besonders betroffen waren Diebstähle aus Fahrzeugen, die um 15,5 % auf 732 Fälle anstiegen. Auch der Fahrraddiebstahl nahm deutlich zu: 486 registrierte Fälle bedeuteten ein Plus von 20,9 % gegenüber dem Vorjahr.
Straßenkriminalität und Betrugsfälle
Die Polizei verzeichnete einen starken Anstieg der Straßenkriminalität. Mit 2.188 Fällen waren es 540 mehr als 2023. Die Aufklärungsquote lag mit 18,6 % deutlich niedriger als im Vorjahr (22,3 %).
Betrugs- und Vermögensdelikte gingen leicht zurück. Die Fallzahlen sanken um 96 auf 1.964 Fälle. Allerdings bleiben die Ermittlungen hier komplex, insbesondere im Bereich der Internetkriminalität.