Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk im Tarifgebiet Nord-Ost ist ohne Ergebnis geblieben. Bei den Gesprächen am Donnerstag im Leipziger Sachsenparkhotel legte die Arbeitgeberseite erneut kein Angebot vor. Die IG Metall reagiert darauf mit der Ankündigung weiterer Warnstreiks – einer davon ist für den kommenden Dienstag, 29. April, bei S&G Automobil GmbH in Petersberg bei Halle geplant.
„Die Arbeitgeber stehen weiterhin auf der Bremse. Unsere Kolleginnen und Kollegen bringen Tag für Tag ihre Leistung in Werkstätten und Autohäusern – jetzt sind die Arbeitgeber gefordert“, sagte Martin Donat, Zweiter Geschäftsführer der IG Metall Halle-Dessau. Wer auf engagierte Fachkräfte setze, müsse auch entsprechende Wertschätzung zeigen, so Donat weiter. Diese müsse bereits in der Ausbildung beginnen.
Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro sowie eine zusätzliche Komponente für Beschäftigte, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Trotz voller Auftragsbücher und einem positiven Jahresausblick für 2025 verweigere die Arbeitgeberseite bislang jede Bewegung, kritisiert die Gewerkschaft.
Auch bei S&G Automobil GmbH in Petersberg stoßen die Verhandlungsergebnisse auf Unverständnis. Sandra Adler, Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens, betonte: „Um das tägliche Leben bewältigen zu können und auch später in der Rente nicht auf der Strecke zu bleiben, braucht es eine Tariferhöhung. Unsere Kolleginnen und Kollegen geben jeden Tag ihr Bestes – dafür haben sie Anerkennung verdient.“ Die Arbeitgeber müssten endlich die richtigen Signale für heute und die Zukunft setzen, so Adler.
Der Warnstreik bei S&G findet am Dienstag von 13:15 bis 14:15 Uhr auf dem Betriebsgelände in der Carl-Benz-Straße 1 in Petersberg statt. Die IG Metall kündigte an, ihre Mitglieder weiterhin aktiv in den Konflikt einzubinden. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Mitte Mai geplant.