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Immer neue Auflagen für Unternehmen – HWK Halle kritisiert das neue Lieferkettengesetz

Schon seit Längerem wurde in der Politik darüber diskutiert, deutsche Unternehmen auch gesetzlich dafür verantwortlich zu machen, inwiefern ihre Lieferanten im Ausland gewisse soziale oder ökologische Mindeststandards einhalten. So soll beispielsweise Kinderarbeit bei Zulieferern deutscher Unternehmen unterbunden werden.

Nun ist das neue Lieferkettengesetz da: Denn gemäß einer getroffenen Übereinkunft zwischen den zuständigen Bundesministerien, müssen deutsche Unternehmen künftig über die Einhaltung anerkannter Menschenrecht-Standards in ihren Lieferketten berichten. Das Gesetz soll demnach zunächst ab 2023 für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern gelten und ab 2024 auch auf Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern ausgeweitet werden.

Doch dagegen regt sich nun Kritik. Große Wirschaftsverbände etwa kritisieren, ein solches Gesetz würde vor allem der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen schaden.

Auch der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle, Dirk Neumann, kritisierte: „Das Handwerk lehnt dieses Gesetz ab, selbst wenn es im Vergleich zu ersten Entwürfen Erleichterungen enthält!“ Es schaffe nur neue bürokratische Belastungen und Risiken für die Handwerksbetriebe, selbst wenn sie auf den ersten Blick gar nicht betroffen seien. Als Zulieferer seien aber auch die Kleinen in Wirtschaftsketten eingebunden. Es sei daher abzusehen, dass die Großunternehmen die gesetzlichen Anforderungen an ihre Zulieferer weiterreichen werden.

Auch andere Verbände kritisieren Ähnliches. Problematisch sei vor allem, wenn deutsche Unternehmen nun für etwas verantwortlich gemacht werden, was Dritte in anderen Ländern verursachten. Die Änderung dieser Umstände läge schließlich nicht in ihrer Macht, heißt es da etwa.

4 comments on “Immer neue Auflagen für Unternehmen – HWK Halle kritisiert das neue Lieferkettengesetz”

  1. Es hieß früher auch, ohne Sklaven bräche die Wirtschaft ein, sogar Kriege wurden deshalb geführt.
    Niemand muss dort kaufen, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Gewinn auf wessen Kosten? Vielleicht ist das endlich der Auslöser für regionale, ökologische, menschenwürdige Wirtschaft.
    Auch Robotter schaffen keine Arbeitsplätze, deren Besitzer sollten angemessene Arbeitsplatz-Einspar-Steuern zahlen. Bäume sollten mit Muskelkraft geerntet werden – von Mensch und Pferd – das wäre nachhaltig und preislich angemessen. Ohne Bäume kein Sauerstoff, keine Verbrennungsmotoren, keine Industrie, keine Luft zum Atmen für Mensch und Tier.

  2. Am deutschen Wesen soll mal wieder die Welt genesen. Schon einmal schief gegangen.
    Auch die Länder der Dritten Welt haben das Recht, in eigener Zuständigkeit ohne die Besserwisser aus Berlin ihr gesellschaftliches Zusammenleben zu regeln.

  3. Interessant, für wen sich so eine HWK in die Bresche wirft… Von seinem Zulieferer dabei entsprechende Informationen zu erfragen, und sich dann ggf andere Zulieferer zu suchen, sollte doch nichts Unmögliches sein, oder?
    Btw, die Wettbewebsfähigkeit deutscher Firmen wird dabei wie beeinträchtigt, wenn hier keine Kinderarbeit etc. mehr stattfindet? Wenn allerdings die Wertschöpfung an solche Arbeitsbedingungen gebunden ist, läuft schon mal was verkehrt. Das sollte jedem Firmenchef einleuchten!

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