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IAB-Prognose 2026: Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt stößt an Grenzen

Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt zeigt sich laut der neuen Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weitgehend stabil – stößt jedoch zunehmend an seine strukturellen und demografischen Grenzen. Für das Jahr 2026 erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen leichten Rückgang bei der Beschäftigung und kaum Bewegung bei der Arbeitslosigkeit.

Im Mittelwertszenario rechnen die Forschenden mit rund 792.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, etwa 600 weniger als 2025. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozent. Während bundesweit ein leichtes Plus von 0,1 Prozent erwartet wird, liegt Sachsen-Anhalt damit leicht unter dem ostdeutschen Durchschnitt. Im pessimistischen Szenario wäre ein Rückgang um bis zu 7.500 Stellen möglich, im günstigsten Fall dagegen ein Zuwachs von etwa 6.300 Arbeitsplätzen.

Auch die Arbeitslosigkeit bleibt nahezu unverändert: Im Jahr 2026 wird mit durchschnittlich 87.900 Arbeitslosen gerechnet – 200 weniger als im Vorjahr. In Ostdeutschland insgesamt könnte die Arbeitslosigkeit dagegen leicht steigen.

IAB-Wissenschaftler Dr. Per Kropp bewertet die Stabilität des Arbeitsmarktes trotz konjunktureller Schwäche positiv: „Je besser es gelingt, den Strukturwandel zu gestalten, desto günstiger wird sich der Arbeitsmarkt bei einer Konjunkturerholung entwickeln.“

Markus Behrens, Vorsitzender der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, warnt jedoch vor anhaltenden Herausforderungen: „Unternehmen melden weniger Stellen, die Jobchancen für Arbeitslose haben sich verschlechtert. Besonders in Industrie, Bau und Zeitarbeit sehen wir einen Rückgang, während Pflege und Erziehung wachsen.“ Ziel sei es nun, durch gezielte Qualifizierung und Förderung neue Beschäftigungsperspektiven zu schaffen.

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