Momentan hat der Winterdienst der HAVAG wenig zu tun. Aber er ist rund um die Uhr in Bereitschaft um bei Bedarf Haltestellen und Busspuren zu beräumen, Schienen und Weichen Schnee- und Eisfrei zu halten. Aber nicht nur von unten droht im Winter den Bahnen der HAVAG das Aus zur Weiterfahrt. Fehlender Fahrstrom durch vereiste Fahrleitungen führt ebenfalls zu Störungen.
Um das zu verhindern setzt die HAVAG auf eine für Halle neue Technologie. Es wurde ein orangefarbener Abeits-Tatra-Triebwagen (neben einem geteilt verstellbaren beweglichen Schneeschiebeeinrichtung) mit einem „Enteisungs-Stromabnehmer“ ausgerüstet. Äußerlich ist dieses Fahrzeug zu erkennen an seinen beiden Strombügeln auf dem Dach.
Doch nur der Vordere dient der Stromversorgung. Am zweiten Stromabnehmer ist eine Sprüheinrichtung installiert aus der ein Öl-Glyceringemisch auf den Fahrdraht gesprüht wird. Das soll ein Vereisen des Fahrdrahtes verhindern. Anhalten soll die Wirkung zwei bis drei Tage. Bisher gab es für die HAVAG nur ein Trockentraining, der bisherigen Wetterlage sei Dank. Gute Erfahrungen mit dieser Anlage hätten bisher die Chemnitzer Straßenbahnkollegen machen können. Von ihnen wurde auch die Idee dieser Anlage übernommen.
Aber auch so sieht sich die HAVAG für den Winter gerüstet. Neben den zwei Tatrabahnen mit Schiebeschild sind auch mehrere Straßenfahrzeuge entsprechend damit ausgerüstet. Das Salzlager ist mit rund 25 Tonnen gut gefüllt. Die Leitstelle wird bei Bedarf personell verstärkt, die Fahrgäste werden durch eben diese zeitnah über Störungen informiert. Das jedenfalls versprach Vinzens Schwarz vom HAVAG-Vorstand.
6 comments on “HAVAG sieht sich gerüstet für den Winterdienst”
„Das Salzlager ist mit rund 25 Tonnen gut gefüllt“.
Hm, nur mal so zum Vergleich: Eine Autobahnmeisterei verbraucht bei winterlichen Verhältnissen in einer halben (!) Tagesschicht gut 25 Tonnen. Die Salzhallen dort fassen in der Regel zwischen 3000 und 4000 Tonnen Salz.
Und wozu sollte die Havag diese? Menge vorhalt
Ich wollte nur mal die Mengenrelationen miteinander vergleichen.
@Bollwerk: die HAVAG ist ja aber nicht für das Freiräumen der Straßen zuständig, sondern braucht das Salz eben nur für die Endhaltestellen und Betriebshöfe.
Wozu überhaupt Salz? Völliger Unsinn! Einfach mit dem Schieber den Schnee räumen und mit Splitt abstumpfen.
Aber geht ja nicht, müsste man ja wieder wegfegen, oder irgendein Hirni könnte auf die Idee kommen, wegen eines kleines Steinschlägchen seine Rechtsschutz zu bemühen und zu klagen.
bei der Diskussion fällt mir wieder ein schwachsinniger Absatz in der Straßenreinigungssatzung ein:
„4. Verwendung von Streusalz:
Die Verwendung von Salz und sonstigen auftauenden Stoffen auf Gehwegen ist prinzipiell nicht gestattet.“
Auf den Straßen landen Tonnen von Salz und Lauge, aber auf den Gehwegen darf aus Umweltgründen kein Salz verwendet werden. Und nun schaut mal in die Baumärkte, was es dor nahezu ausschließlich zu kaufen gibt: Streusalz. Frag ich mich nur: für wen? Falls die HAVAG mal kein Salz mehr hat, oder Anlieger ihren Straßenabschnitt eisfrei halten wollen?