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„(H)alle behindert?“ – Protestwoche fordert mehr Barrierefreiheit und Teilhabe

Vom 5. bis 10. Mai ruft der Verein Lebens(t)raum zu Veranstaltungen in Halle (Saale) auf – Auftakt mit Demonstration am Montag

Halle (Saale) – Unter dem provokanten Titel „(H)alle behindert?“ startet am Montag, dem 5. Mai, eine stadtweite Protestwoche für mehr Barrierefreiheit und selbstbestimmte Teilhabe. Der Verein Lebens(t)raum hat ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt, das Hürden im Alltag von Menschen mit Behinderung sichtbar macht – und konkrete politische Veränderungen einfordert. Anlass ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich am 5. Mai begangen wird.

„Selbstbestimmt leben zu können, ist kein Luxus, sondern eine unbedingte Notwendigkeit“, erklären Anke Tschenker und Birgit Dreger von Lebens(t)raum. Gemeinsam mit Unterstützer*innen wie den Special Olympics Sachsen-Anhalt und der Aktion Mensch will der Verein bestehende Zugangsbarrieren in der Stadt Halle aufzeigen und abbauen helfen.

Vier Ziele stehen im Zentrum der Protestwoche:

  • Barrierefreiheit im Alltag verbessern
  • Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
  • Austausch und Vernetzung stärken
  • Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung fördern

Den Auftakt macht am Montag, 5. Mai, eine Demonstration durch die Innenstadt. Unter dem Motto „(H)alle behindert? – immer noch!“ zieht der Protestzug ab 16 Uhr vom Steintor über den Joliot-Curie-Platz und den Leipziger Turm zum Marktplatz. Hier kommen Menschen mit Behinderung selbst zu Wort – mit klaren politischen Forderungen an Stadt und Land.

Am 7. Mai folgt im Puschkino die Premiere des Kurzfilms „Selbstbestimmtes Wohnen – eine Chance für Alle“. Die anschließende Podiumsdiskussion bringt Betroffene und Expert*innen aus Wohnungswirtschaft, Verwaltung und Sozialarbeit zusammen.

Ein besonderer Meilenstein ist die Eröffnung des neuen Teilhabe-Zentrums in der Magdeburger Straße 33 am 9. Mai. Die barrierefrei gestalteten Räumlichkeiten sollen künftig als Ort der Begegnung und Beratung dienen. Die feierliche Schlüsselübergabe beginnt um 17 Uhr.

Den Abschluss der Woche bildet der „Tag der Begegnung“ am 10. Mai auf dem Marktplatz. Neben einem barrierefreien Aktionsstand des DRK erwartet die Besucher*innen ein inklusives Programm mit Leichter Sprache, Rollfiets-Touren, Mini-Disco und Kreativaktionen für Groß und Klein.

Die Protestwoche steht im Zeichen des bundesweiten Aktionsmottos „Neustart Inklusion“, das von der Aktion Mensch getragen wird. Mit ihrer Videokampagne #WirSind10Millionen macht die Organisation auf die Lebensrealität von mehr als zehn Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland aufmerksam – und auf die gesellschaftlichen Umstände, die Teilhabe oft erschweren.

Mit der Protestwoche will Lebens(t)raum nicht nur mahnen, sondern motivieren. „Wir öffnen Räume – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn“, sagt Birgit Dreger. „Denn echte Inklusion beginnt dort, wo Menschen mit Behinderung ihre Interessen selbst vertreten und ernst genommen werden.“

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