Harz. – Die traditionsreiche Harzer Schmalspurbahn (HSB) könnte künftig ohne Dampfkraft durch die Mittelgebirgslandschaft rollen. Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt den Vorstoß des Harzer Landrates Balcerowski, ein Konzept zur Elektrifizierung der Schmalspurbahnen prüfen zu lassen.
„Wir fordern seit Jahren die Umrüstung der Bahnen und sehen in dem aktuellen Vorschlag Mut und Weitsicht“, erklärte Cornelia Lüddemann, verkehrspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion. Sie betonte, dass ein durchdachtes Konzept entscheidend sei. Neben der klassischen Oberleitungs-Elektrifizierung könnten auch Akku-Züge oder Leichtölantrieb eine praktikable Alternative darstellen. Dies würde Eingriffe ins sensible Schienennetz reduzieren und die unschöne Infrastruktur am Brocken vermeiden.
Die HSB soll künftig nicht nur als touristische Brockenbahn wahrgenommen werden, sondern ein attraktives Verkehrsmittel für den gesamten Harz werden. Lüddemann fordert häufigere, barrierefreie Fahrten und prüft zudem höhere Streckengeschwindigkeiten, um die Bahn als umweltfreundliche Alternative zum Auto zu stärken – auch im Zusammenspiel mit dem Deutschlandticket.
Die Rolle der Dampflokomotiven wird neu bewertet: Nicht jede Fahrt müsse dampfbetrieben sein, besondere Züge könnten besonderen Anlässen vorbehalten werden, ergänzt durch einen möglichen Dampfzuschlag analog zu Modellen in Sachsen.
Die Prüfung eines Elektrifizierungskonzepts gilt als richtungsweisender Schritt für eine zukunftsfähige HSB, die Tradition und moderne Mobilität miteinander verbinden möchte.
One comment on “Harzer Schmalspurbahnen bald ohne Dampf? Grüne für Elektrifizierung”
Ohne Dampf ist die Bahn etwa so attraktiv wie diese Halle-Schuschu-Rentnerbahn mit Treckermotor. Wer will sowas?