Eine neue Studie der Polizeiinspektion und der Universität Halle zeigt: Über 70 Prozent der Jugendlichen in Halle/Saale haben bereits Gewalterfahrungen gemacht. Die meisten Betroffenen berichten von Vorfällen in ihrer Freizeit, ein Drittel erlebte Gewalt auch in der Schule.
Für die repräsentative Erhebung wurden rund 3.400 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren aus allen Stadtteilen und Schulformen befragt. Neben persönlichen Erfahrungen gaben viele auch an, Personen zu kennen, die Waffen bei sich tragen – sowohl in der Freizeit als auch in der Schule.
Ein zentrales Ergebnis: Die Jugendlichen nehmen ein massives Gewaltproblem in ihrer Stadt wahr. Sie fordern mehr Polizeipräsenz, verstärkte Überwachung und bessere Aufklärung über Gewalt und deren Folgen.
Seit 2022 war ein starker Anstieg der Jugendkriminalität in Halle zu verzeichnen. Im Februar 2024 wurden über 900 Tatverdächtige ermittelt, mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche galten in diesem Zeitraum als Opfer von Straftaten. Die Stadt und das Land Sachsen-Anhalt reagierten mit einem umfassenden Maßnahmenplan – unter anderem mit verstärkten Polizeieinsätzen vor Schulen. Laut Polizei ist die Zahl der Vorfälle seither spürbar zurückgegangen.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Polizeipräsenz hoch. Polizeisprecher Michael Ripke betonte, dass man gezielt zu Stoßzeiten vor Ort sei. Christian Baust von der Ermittlungsgruppe „Cornern“ ergänzte, dass es gelungen sei, das Vertrauen vieler Jugendlicher in die Polizei zu stärken. Wichtig sei es nun, Prävention und Aufklärung weiter auszubauen und junge Menschen zu ermutigen, Straftaten zu melden – ohne Angst vor Repressalien. (Quelle: MDR SACH(SEN-ANHALT)
4 comments on “Große Mehrheit der Jugendlichen in Halle erlebt Gewalt – Studie zeigt alarmierende Zahlen”
Über 70% der Jugendlichen haben schon Gewalterfahrungen gemacht… Als Täter und/oder Opfer ?
Das riecht sehr nach einer selbstgemachten Prophezeiung. Ich trage eine Waffe weil ich Angst vor Gewalt habe und benutze diese Waffe aus Angst. So werde ich Täter und Opfer zugleich.
Prävention und Aufklärung ? Wie wäre es mit Konfliktbewältigungsstrategien, Verhaltenstraining für Krisensituationen, waffenlose Selbstverteidigung etc… ?
Den ersten Teil Deiner Aussage teile ich. Der zweite Teil klingt mir allerdings mehr wie ein frommes Gebet.
eibfach nur konkrete Maßnahmen die als Prävention wirken können, da hilft Glauben gar nichts und Beten schon gar nicht.
Welche sind denn das konkret?