2020 verzeichneten die Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt Einzahlungen für Gewerbesteuer in Höhe von 724 Mill. EUR. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das 125 Mill. EUR weniger als 2019 mit 848 Mill. EUR. Der Rückgang betrug 15 %. Die Entwicklung und die Verteilung der Gewerbesteuer in den einzelnen Gemeinden zeigt deutliche Unterschiede. In 40 % der Gemeinden in Sachsen-Anhalt stiegen 2020 die Einzahlungen an Gewerbesteuer gegenüber 2019, zusammen um 37,1 Mill. EUR. Demgegenüber ergaben sich in 60 % der Kommunen Mindereinnahmen in Höhe von insgesamt 161,9 Mill. EUR. Unter den 131 Gemeinden mit geringeren Einzahlungen an Gewerbesteuer befanden sich 2020 auch die 3 kreisfreien Städte.
Die Stadt Dessau-Roßlau erreichte mit 23,8 Mill. EUR nur 45 % des Vorjahreswertes von 52,8 Mill. EUR. In der Stadt Halle (Saale) lagen die Einzahlungen bei 90 % des Vorjahresniveaus, in der Landeshauptstadt Magdeburg bei 89 %. Wie seit Jahren verzeichneten auch im Berichtsjahr 2020 die beiden kreisfreien Städte Magdeburg und Halle (Saale) die absolut höchsten Gewerbesteuereinzahlungen. In Magdeburg flossen 93,2 Mill. EUR, in Halle (Saale) 63,0 Mill. EUR in die Stadtkassen. Die Pro-Kopf-Einzahlungen lagen in den kreisfreien Städten 2020 im Durchschnitt bei 328,91 EUR, das waren 84,33 EUR weniger als ein Jahr zuvor.
Die Summe der Einzahlungen an Gewerbesteuer der jeweiligen kreisangehörigen Gemeinden sank in allen 11 Landkreisen des Landes Sachsen-Anhalt. Während die Gemeinden des Saalekreises und des Salzlandkreises mit 99 % fast das Vorjahresniveau erreichten, lagen die Gemeinden des Bördekreises mit einem Rückgang zum Vorjahr von 31,0 Mill. EUR bei 64 % des Vorjahresniveaus. Im kreisangehörigen Raum betrugen die Gewerbesteuereinzahlungen je Einwohnerin bzw. Einwohner 331,61 EUR. Damit lagen die kreisangehörigen Gemeinden 2,71 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner über dem Durchschnitt der kreisfreien Städte. Die Verluste gegenüber dem Vorjahr bezifferten sich im kreisangehörigen Raum auf 44,63 EUR je Einwohnerin bzw. Einwohner. Die Stadt Leuna im Saalekreis verzeichnete wie schon im Vorjahr die höchsten Gewerbesteuereinzahlungen. 40,4 Mill. EUR Gewerbesteuer im Berichtsjahr 2020 bedeutete eine Steigerung um 3,3 Mill. EUR bzw. 9 % gegenüber 2019.
Pro Kopf nahm die Stadt Leuna mit 2 907,81 EUR so viel wie keine andere Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt ein. Die absolut höchste Steigerung verbuchte die Stadt Bitterfeld-Wolfen. Mit Mehreinzahlungen in Höhe von 4,1 Mill. EUR entwickelten sich die die Einzahlungen an Gewerbesteuer von 24,3 Mill. EUR in 2019 auf 28,4 Mill. EUR im Jahr 2020. Weitere Informationen zum Thema Öffentliche Finanzen finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt und können dem Statistischen Bericht „Gemeindefinanzen, Einzahlungen und Auszahlungen; Kassenstatistik 01.01.2020 – 31.12.2020“ entnommen werde
4 comments on “Gewerbesteuereinnahmen 2020 deutlich eingebrochen – 125 Millionen fehlen.”
dann sollte man endlich die gewerbesteuer umbenennen in infrastruktursteuer, die adäquat einnahmebezogen gezahlt werden könnte- mit dem grooooßen unterschied, daß auch alle möglichen praxen und kanzleien, die ja von der infrastruktur profitieren, aber nicht als gewerbe zählen, also kostenlose nutznießer der infrastruktur sind, auch ihren beitrag zur allgemeinheit leisten, an der sie ja verdienen.
Diese weggebrochenen Steuern und die massiven, langfristigen Einschränkungen sind die Folge eines komplett gescheiterten Infektionsschutzes.
„Be fast, have no regrets.“ – Infektionskrankheiten bekämpft man mit den ersten Infektionen.
Das hat vor ziemlich genau 12 Monaten die WHO gesagt.
Aber wir waren ja zu „neunmalklug“, um auf Menschen mit Erfahrungen zu hören.
https://twitter.com/SkyNews/status/1238504143104421888?s=20
Na und? In Halle hat man jetzt andere Probleme.
„Diese weggebrochenen Steuern und die massiven, langfristigen Einschränkungen sind die Folge eines komplett gescheiterten Infektionsschutzes.“
Die Oberschlauen kommen um die Ecke und wissen hinterher alles besser.
Sokrates wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.“