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Gestiegene Bauzinsen belasten Anschlussfinanzierungen – Verbraucherzentrale warnt vor hohen Mehrkosten

Halle (Saale), 15. April 2025 – Die Zinswende auf dem Finanzmarkt trifft nun auch Immobilienbesitzerinnen und -besitzer mit voller Wucht, deren Kredite in die nächste Runde gehen: Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt vor erheblichen Mehrkosten bei Anschlussfinanzierungen, wenn die ursprüngliche Zinsbindung ausläuft.

„Wer jetzt über eine Anschlussfinanzierung verhandelt, muss mit deutlich höheren Kreditraten oder längeren Laufzeiten rechnen“, sagt Yvonne Röhling, Expertin für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale. Grund ist das seit Ende 2022 stark gestiegene Zinsniveau für Immobiliendarlehen. Gerade bei Verträgen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren zeigt sich das nun deutlich.

Ein Rechenbeispiel der Verbraucherzentrale veranschaulicht die Lage: Wurde vor zehn Jahren ein Kredit über 200.000 Euro aufgenommen, bedeutet ein Zinsanstieg um 1,7 Prozentpunkte heute eine Mehrbelastung von rund 20.000 Euro über die gesamte Laufzeit. Wer weiterhin wie ursprünglich geplant – etwa bis zum Renteneintritt – zurückzahlen will, müsste monatlich etwa 120 Euro mehr stemmen. Ist das nicht möglich, bleibt als Ausweg nur die Reduzierung der Tilgungsrate – was allerdings die Kreditlaufzeit um mehrere Jahre verlängern kann.

„Die Entscheidung für eine bestimmte Anschlussfinanzierung sollte gut überlegt sein“, mahnt Röhling. Besonders beim Wechsel zu einer anderen Bank sei es wichtig, mögliche Zusatzkosten im Blick zu behalten. Auch sogenannte Forwarddarlehen, die eine Zinssicherung für die Zukunft ermöglichen, könnten eine Option sein.

Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt bietet hierzu individuelle Beratung an – telefonisch unter (0345) 29 27 800 oder online über ihre Website. In der Beratung gehe es nicht nur um Zahlen, sondern auch um die persönliche Lebenssituation, etwa wie viel finanzielle Belastung bis zur Rente realistisch tragbar ist.

In jedem Fall gilt: Wer von einer bald auslaufenden Zinsbindung betroffen ist, sollte sich frühzeitig informieren und beraten lassen – bevor aus einem Traumhaus eine finanzielle Dauerbaustelle wird.

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