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Frische Luft für Halle an der Saale

Auch Halle und sein Umland wurde schon von extremen Wetterereignissen getroffen. Der Spruch des Hamburger Meteorologen Mojib Latif ist schon Legende: „ Die Regeln gibt es noch, aber das Wetter hält sich nicht mehr dran“.
Ein „Weiter- So“ verbietet sich also. Die Verantwortlichen in der Stadt Halle sehen das ebenso, denn es gibt ein Klimaschutzkonzept. Die dort genannten, konkret auf Halle
bezogenen Ziel zeigen, das man weiß, was da auf die Stadt zukommt. Umso verwunderlicher ist es, das im Umsetzungsplan dazu nichts über eine mögliche Rolle der Forstleute und Waldeigentümer steht. Und das, obwohl in Halle bereits einmal eine „Mutter des Waldes“ tätig war, Frau Oberförsterin Lisa Hahn. Die (leider bereits verstorbene) engagierte Diplom- Forstingenieurin pflanzte von 1976 bis 1979 mit ihren Revierförstern und Forstarbeitern mehr als 50 Hektar Wald. Dies geschah in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung, wie auch das Anschieben vieler Stadtbegrünungsmaßnahmen.

Das Vermächtnis von Lisa Hahn

Besonders widmete sich Lisa Hahn in Halle den Neuaufforstungen auf Brachflächen und Bergbaufolgegebieten sowie den Begrünungsmaßnahmen in Halle- Neustadt. Ihr großes Ziel war es, einen „Grünen Gürtel“ um Halle zu schaffen und damit einen Beitrag zur Luftverbesserung zu leisten. Damals lag über der Stadt sehr oft eine deutlich erkennbare Dunstglocke, insbesondere in der Heizperiode.
Heute, nach 40 Jahren, kann man die Ergebnisse der damaligen Aufforstungen sehen, z. B. in den Gebieten zwischen der Gartenstadt Nietleben und Heide- Süd, an den Posthornteichen, am Goldberg in Richtung B 100, in der Nähe der Europachaussee und zwischen B 80 und dem Steinbruchsee. Einen besonders nachhaltigen Eindruck haben bei mir davon das Birkenwäldchen an der Straße Habichtsfang und der (gesäte) Eichenhain
zwischen Europachaussee und Leipziger Chaussee hinterlassen.
Auch unter anderen Vorzeichen, wie das der sich entwickelnden Klimaverschärfung, hat das Ziel „Grüner Gürtel um Halle“ nichts an Sinnhaftigkeit verloren. Bei den vermehrt bevorstehenden heißen Tagen steigt die heiße Luft nach oben und es wird Luft aus dem Umland angezogen. Kommt diese aus stadtnahen, gut aufgebauten Wäldern, dann ist sie kühler. Wird in den Überschwemmungsgebieten der Flüsse und Bäche aufgeforstet, dann ist die Speicherfähigkeit der Böden um bis zum Vierfachen höher als bei Wiesen und Feldern.
Und das Bäume Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern und Sauerstoff erzeugen, wissen wir aus dem Schulunterricht. Es gibt noch viele Vorteile mehr, die eine Vermehrung von siedlungsnahem Wald mit sich bringt. Für die grüne Stadt Halle bedeutet sie definitiv eine Festigung ihres guten Rufs als auch zukünftig lebenswerte Stadt. Wirken wir also im Sinne von Lisa Hahn zusammen für mehr Wald in Halle!
Artikel und Foto: Andreas Müller

5 comments on “Frische Luft für Halle an der Saale”

  1. Jetzt, zum Weihnachtsfest gibt es viele Tannen zum Wiedereinpflanzen zu kaufen. Vielleicht kann die Stadt eine Fläche ausweisen, in dem diese Bäume in Zusammenarbeit mit den Grünflächenamt gepflanzt werden können?

  2. Großes, großes Lob an die Redaktion!!! Wo es doch sonst im Blätterwald und anderen Medien nur so von Stasi und sonstiger Unterdrückung in der ehemaligen DDR wimmelt.

  3. Vielleicht könnte man auch Anschieben, im Bereich der Ansiedlungen neue Bäume zu pflanzen, die dann auch gepflegt werden könnten.
    Ziel könnte sein, jeder erwachsene Einwohner von Halle einen…

  4. Wenn, dann „Tannen“ aufgewachsen im Topf, kaufen.
    Alles andere ist eine Illusion, die 10 Euro mehr kostet, also eigentlich Betrug!

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