Kurz vor den Bundestagswahlen fordert die Klimabewegung Fridays for Future von der Politik entschlossene Maßnahmen gegen die Klimakrise. Anlässlich einer bundesweiten Aktion hat die Bewegung heute auch in Halle auf ihre zentralen Forderungen hingewiesen. An den Parteibüros der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke wurden Klebezettel mit den wichtigsten Klimaforderungen angebracht.
„Das Jahr 2024 hat uns brutal vor Augen geführt, was auf dem Spiel steht. Es ist höchste Zeit, dass die nächste Bundesregierung den Klimaschutz radikal beschleunigt. Alles andere wäre fahrlässig“, erklärte Clara Sophie Pohle, Sprecherin von Fridays for Future Halle. Die Bewegung fordert einen klaren Plan für den Gasausstieg bis 2035, der fossil betriebenen Energie endgültig den Rücken kehren soll. Zudem müsse Klimaschutz für alle Menschen bezahlbar werden, etwa durch eine Mobilitäts- und Wärmegarantie.
Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen ist die Besteuerung von Superreichen und fossilen Konzernen, die bisher ihrer Verantwortung zur Bekämpfung der Klimakrise nur unzureichend nachgekommen seien. „Deutschland hat historisch massiv zur Klimakrise beigetragen und steht in der Pflicht, endlich seinen gerechten Anteil zu leisten“, so Pohle weiter.
Die Bewegung fordert zudem die Schaffung eines zentralen Fonds für Klimaanpassung, um Menschen vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels zu schützen, sowie eine Ausbildungsoffensive, die jährlich 300.000 Fachkräfte für die notwendige Transformation bereitstellt.
„Die Zeit der fossilen Energien ist vorbei. Wir brauchen jetzt eine konsequente Wende und einen klaren Plan für den Gasausstieg bis 2035“, sagte Ole Horn, ebenfalls Aktivist von Fridays for Future Halle. Er kritisierte die Parteien im Wahlkampf und stellte fest: „Während die Grünen und die SPD versuchen, Klimaschutz ohne tiefgreifende Veränderungen zu verkaufen, setzt die CDU auf populistische Angriffe, die den Klimaschutz und soziale Förderungen gefährden. Wer jetzt aktiv gegen Klimaschutz kämpft, handelt verantwortungslos.“
Ergänzend zum heutigen Aktionstag kündigte Fridays for Future Halle einen Klimastreik am 14. Februar an, der rund eine Woche vor der Wahl stattfinden wird. Auch in Halle ist eine Demonstration geplant, die um 13 Uhr auf dem Marktplatz starten soll.
Fridays for Future kündigte außerdem an, in den kommenden Wochen weitere Aktionen durchzuführen – insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Oberbürgermeisterwahlen in Halle. Die Klimabewegung will weiterhin Druck auf die Politik ausüben, damit der Klimaschutz endlich in den Mittelpunkt der politischen Agenda rückt.
Die Aktion von Fridays for Future in Halle ist Teil einer deutschlandweiten Kampagne, die sich für einen ambitionierten Klimaschutz stark macht und die Parteien auffordert, endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Die Klimabewegung bleibt auch im Wahljahr ein starker und kritischer Akteur, der die Politik in Sachen Klimaschutz nicht aus ihrer Verantwortung entlassen will.