(Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt)
Der Abschied von fossilen Brennstoffen im Neubau schreitet in Sachsen-Anhalt weiter voran. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurde 2024 nur noch in drei Prozent aller Baugenehmigungen für neue Wohngebäude Gas als primär verwendete Heizenergie vorgesehen. Damit sinkt der Anteil der Gasheizungen auf einen historischen Tiefstand.
Insgesamt wurden 31 Wohngebäude mit 241 Wohnungen für den Betrieb mit Gas genehmigt – bei insgesamt 1.032 neuen Wohngebäuden mit 2.383 Wohnungen. Noch 2022, im Jahr des Beginns des Ukrainekriegs, war Gas in 255 Bauprojekten mit 925 Wohnungen als Hauptenergieträger vorgesehen. Heizöl spielt mittlerweile keine Rolle mehr: Kein einziges Wohngebäude erhielt 2024 eine Genehmigung mit dieser Energieform.
Stattdessen erleben erneuerbare Energien einen starken Aufschwung. Rund 91 Prozent aller Neubauten sollen künftig mit Geo-, Umwelt- oder Solarthermie beheizt werden – ein Anstieg von acht Prozentpunkten gegenüber 2022. Besonders beliebt ist die Umweltthermie (Luft-Wasser-Wärmepumpe): Sie wurde für 859 Gebäude mit 1.717 Wohnungen vorgesehen und ist damit die meistgenutzte Heiztechnik im Neubau.
Die Entwicklung spiegelt nicht nur den politischen und ökologischen Wandel wider, sondern auch die wirtschaftliche Realität: Während sich die Gaspreise zwischen 2022 und 2024 um 12 Prozent auf einen Indexstand von 193,8 (Basis 2020 = 100) verteuerten, verbilligte sich Heizöl im selben Zeitraum um 16 Prozent auf 162,2. Trotz sinkender Ölpreise bleibt der Trend eindeutig – fossile Energien verlieren rasant an Bedeutung.
Damit setzt sich der Kurs in Richtung klimafreundlicher Bauweise fort. Wärmepumpen, Solarenergie und Geothermie bestimmen zunehmend die Zukunft des Wohnungsbaus in Sachsen-Anhalt – ein Zeichen für den nachhaltigen Wandel im Land.