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Erinnern, Gedenken, Solidarität: sechs Jahre nach dem Anschlag vom 9. Oktober 2019. Bündnis Halle gegen Rechts ruft zu würdigen Gedenkveranstaltungen und wachsamer Solidarität auf

Am kommenden Donnerstag, den 9. Oktober 2025, jährt sich der rechtsterroristische, antisemitische und rassistische Anschlag von Halle (Saale) zum sechsten Mal. An Jom Kippur 5780, dem höchsten jüdischen Feiertag, hatte ein schwer bewaffneter Täter versucht, in die Synagoge in der Humboldtstraße einzudringen, und anschließend zwei Menschen ermordet. Die Tat erschütterte nicht nur Halle, sondern jüdische Gemeinden weltweit.

Zum Jahrestag erinnern zahlreiche Initiativen, Gemeinden und Organisationen an die Opfer und Betroffenen des Anschlags. Das Bündnis Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage ruft zur Beteiligung am Gedenken und zu Solidarität mit den Überlebenden, Angehörigen und der Jüdischen Gemeinde auf. Zugleich fordert das Bündnis verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für alle Veranstaltungen.

„Sechs Jahre nach dem Anschlag zu sehen, wie viele Kämpfe Überlebende noch immer führen müssen, macht traurig und wütend“, erklärt Sprecherin Gatz. Viele Betroffene litten weiterhin an den physischen und psychischen Folgen. Auch die Zukunft des TEKiEZ – ein zentraler Erinnerungsort – sei nach wie vor ungewiss.

Begleitet wird das Gedenken in diesem Jahr von einer Plakatkampagne, die in Kooperation mit TEKiEZ, der Soligruppe 9. Oktober und der Mobilen Opferberatung entstanden ist. Sie zeigt Zitate von Überlebenden im öffentlichen Raum und erinnert an deren Stimmen und Perspektiven. Großflächenbanner in Halle und Landsberg-Wiedersdorf rufen zusätzlich zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und rechter Gewalt auf. Die Amadeu-Antonio-Stiftung unterstützt diese Arbeit.

Gatz verweist auf die zunehmende Bedrohungslage: Der jüngste antisemitische Anschlag an Yom Kippur in Manchester, bei dem zwei Menschen getötet wurden, verdeutliche, wie konkret die Gefahr bleibe – weltweit wie lokal. „Würdevolles Gedenken und selbstbestimmtes Erinnern müssen von Polizei und Innenministerium umfassend geschützt werden“, so die Forderung des Bündnisses.

Programm zum Jahrestag am 9. Oktober 2025:

  • 12.00 Uhr: Stilles Gedenken an der Synagoge, Humboldtstraße – anschließend Besuch des Denkmals „neun-zehn-neunzehn“
  • 14.00 Uhr: Gedenkrundgang „In Erinnerung und Solidarität“ ab Steintor, Abschluss gegen 16.00 Uhr am TEKiEZ, Ludwig-Wucherer-Straße
  • 16.00 Uhr: Kundgebung „Am 09.10. und 364 Tage im Jahr: Räume des Erinnerns schaffen!“ vor dem TEKiEZ
  • 18.30 Uhr: Andacht auf dem Marktplatz (Stadt Halle und Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis)
  • 19.00 Uhr: Podiumsgespräch „Die antisemitische Mobilisierung. Der 7. Oktober und seine Folgen“ im Stadthaus

Darüber hinaus finden vor und nach dem 9. Oktober weitere Veranstaltungen zur Erinnerung und zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus statt. Eine Übersicht bietet das Bündnis Halle gegen Rechts online unter www.anschlag.halggr.de

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